Der frühere U20-Berglauf-EM-Vierte Manuel Stöckert aus Ostheim/ Rhön und die Regensburger Allroundläuferin Corinna Harrer sind die großen Gewinner der Deutschen Crossmeisterschaften in Markt Indersdorf. Vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt zeigten Anfang März beide Langstreckler hohe Kämpferqualitäten, die vor allem auf dem selektiven 1200 m-Rundkurs Erfolg versprechend waren. Es spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle, dass parallel dazu die Hallen-Europameisterschaften in Prag über die Bühne gingen, bei denen u.a. auch Langstrecken-Titelverteidiger Richard Ringer und die 1500 m-Spezialisten Homiyu Tesfaye, Florian Orth und Maren Kock am Start standen.
Erfolg hatten aber auch einige Berglauf-Spezialisten, die in den Wintermonaten den Fokus auf das Querfeldeinlaufen gerichtet haben. Denn die mit stetigen Bergauf- und bergab-Passagen gespickte Strecke spielte so recht in die Karten vorrangig der U20-Vize-Weltmeisterin Sarah Kistner oder dem Langdistanz-WM-Elften Stefan Hubert.
Zweifellos für das Topergebnis sorgte Stefan Hubert. Im direkten Duell ließ er nicht nur Marathonmeister Tobias Schreindl, den 10 km-Meister Rico Schwarz und den starken Langstreckler Julian Flügel hinter sich, sondern auch den nur schwer einzuschätzenden Eriträer Ejob Solomun. Zwei Runden waren noch zu laufen, also der amtierende Berglaufmeister plötzlich auf Rang drei lag – und diesen Rang auch bis ins Ziel hinein mit großem Einsatz verteidigte. „Das lief wirklich gut. Nach der harten Trainingswoche mit dem DLV-Berglaufkader auf Madeira habe ich noch eine Woche schnelle Läufe eingebaut, das hat offensichtlich gut gepasst“, freute sich der Thüringer, der im schweizerischen Bad Ragaz als Sportwissenschaftler arbeitet. Auch Benedikt Hoffmann lief ein bemerkenswertes Rennen, als 16. konnte auch er einige namhafte Langstreckler hinter sich lassen.
Silber gab es erwartungsgemäß für Sarah Kistner bei der weiblichen U20. Hinter der überragenden Alleskönnerin Alina Reh wurde sie ebenso ungefährdet Zweite und bestätigte, dass sie zu den besten deutschen Langstrecklerinnen zählt. Dritte wurde die starke 1500 m-Meisterin Anna Gehring, die einmal mehr neidlos die Stärke des großen Berglauftalentes anerkennen musste. Eine gute Rolle spielt Luisa Boschan (SCC Berlin), die nicht nur Rang elf im Gesamteinlauf der Frauen über 6000 m wurde, sondern auch zugleich Dritte der U23- Juniorinnen. Aus Mannschaftsgründen war in diesem Rennen auch noch die der U20-Klasse angehörige Nadia Dietz (LC Breisgau). Die zum Nachwuchskader des DLV gehörende Nadia wurde Zwölfte der U23. Mit einem überlegenen Sieg gewann Lisa Tertsch die U18-Klasse und zeigte, dass sie nicht nur Berge flott hinauflaufen kann, sondern auch die nötige Geschwindigkeit mitbringt, um im flachen Terrain mitmischen zu können.
Bei seinen gelegentlichen Ausflügen in die Berglaufszene ist Karsten Meier (LG Braunschweig) stets zu beachten. Der schnelle 5000 m-Läufer wurde vor drei Jahren bereits auch U23-Berglaufmeister. Im schnellen Mittelstreckenrennen (4400 m) wurde er nun Neunter.
Bei den Senioren ist gewiss eine Allround-Mentalität festzustellen. Thomas Seibert gewann, inzwischen in die M 35 aufgerückt, seinen Lauf mit einem Start-Ziel-Sieg. Frank Schouren wurde Dritter der M 35, Franz Prager Vierter der M 55. Nur knapp schrammte M65-Läufer Reinhard Vogler an der Goldmedaille in seiner Wertungsklasse vorbei. Bei den Frauen gewann die mehrfache Berglauf-Masters-Weltmeisterin Marianne Spronk (W 65) einmal mehr ihre Altersklasse auch im Cross.