Jürgen Reiser und Simone Raatz gewinnen Nr. 3 der Neuauflage des Kaiserturmlaufes von Groß-Bieberau auf die Neunkircher Höhe
Die Organisatoren von wus-media hatten Kaiserwetter bestellt beim dritten Kaiserturmlauf der Neuauflage – mit strahlend blauem Himmel und über 20° war es aber so manchem der Starter doch einen Tick zu warm. Die landschaftlich äußerst reizvolle Strecke von Groß-Bieberau zur mit 605 m höchsten Erhebung Südhessens bot zwar viele schattige Passagen, dennoch waren die Tagesschnellsten mit Jürgen Reiser und Simone Raatz mit 58:47 bzw. 59:56 Minuten etwas langsamer unterwegs als in den beiden voran gegangenen Jahren.
„Leider hat irgendein Scherzkeks zwei Streckenmarkierungen verändert, das hat natürlich trotz Achtsamkeit des Führungsrades doch zu einer Rhythmusunterbrechung geführt“, ärgerte sich Veranstalter Wilfried Raatz über den böswilligen Streich, „das hätte auch ganz anders ausgehen können!“ Gut belaufbare Forstwege wechselten auf der 13 km langen Strecke mit 430 Höhenmetern mit schmalen Trailabschnitten, das Ziel lag direkt am Kaiserturm, bei dem einige Wanderer und Mountainbiker neben Familienangehörigen und Freunden die „Kaiserturmläufer“ begrüßten, die Groß- Bieberaus Stadträtin Gisela Heckmann vom Marktplatz aus auf den profilierten Parcours schickte.
Mit Jürgen Reiser gewann ein begeisterter Landschafts- und Bergläufer, der vier Wochen zuvor erst beim mit 4000 Teilnehmer seit Monaten ausgebuchten Jungfrau-Marathon mit einer starken Leistung und einer Platzierung unter den „Top 100“ einkam. Nach 58:47 Minuten war der 44jährige Läufer der LG Odenwald im Ziel – und mußte praktisch nur eine Minute warten, bis die ersten Verfolger am Kaiserturm eintrafen. Und dies war mit Simone Raatz vom ASC Darmstadt bereits die schnellste Frau im Starterfeld. Die deutsche Berglaufmeisterin der W40-Klasse lief bei ihrem dritten Sieg 59:56 Minuten.
Die Ein-Stunden-Marke hätte bei einem ungestörten Rennen sicherlich auch der Kölner Benjamin Meßner unterboten, doch nach einem kleinen Umweg wurden für ihn 1:00:07 gestoppt. Dritter des Männerrennens wurde mit René Strosny ein erfahrener Trailläufer, der mit 1:00:38 zudem auch die M45-Wertung vor dem in der gleichen Altersklasse startenden Vorjahressieger Gregor Scharf (TV Hergershausen/ 1:03:12) auf Rang vier verweisen konnte.
Bei den Frauen waren die Podestplätze komplett in den Reihen der Läuferinnen des ASC Darmstadt. Hinter Simone Raatz belegten Emma Wassmer (1:04:10) und Sylvie Müller (1:05:26) die Plätze 2 und 3. Praktisch ein Heimspiel hatte Holger Hartmann aus Reinheim, der mit 1:16:02 Stunden nicht nur die M55 gewinnen konnte, sondern sich auch über die Neuauflage des Kaiserturmlaufes freute, denn in den 90er Jahren war er wie manch anderer bereits am Start des Vorgängerlaufes, der allerdings auch die gleiche Wegstrecke zurück nach Groß-Bieberau führte. Eine starke Leistung zeigte einmal mehr auch Karin Risch, die vier Wochen nach dem Gewinn der W70-Wertung beim Jungfrau-Marathon bestens erholt auch am Kaiserturm erfolgreich war und als Gesamtvierte einmal mehr als Klassensiegerin hervorging.