20. Südtirol Drei Zinnen

Alpine Run aus Sicherheitsgründen abgebrochen

Das gab es noch nie in der nunmehr zwanzigjährigen Geschichte des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run! Ausgerechnet beim Jubiläumslauf musste das Rennen, ausgelegt auf 17,5 km und 1350 Höhenmeter, bereits nach sieben Kilometern abgebrochen werden. Am Ende machte das Wetter dem Veranstalter ALV Sextner Dolomiten um OK-Chef Gottfried Hofer einen Strich durch die Rechnung. 

„Es wäre unverantwortlich gewesen, die Bergläuferinnen und Bergläufer unter diesen Umständen hinauf zur Drei- Zinnen-Hütte zu schicken. Sie wären völlig durchnässt angekommen und hätten auf 2500 Metern Meereshöhe bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt keine Wechselkleidung zur Verfügung gehabt oder ihre Säcke mit der Wechselkleidung nicht gefunden. Hätte sich ein Teilnehmer bei einem Sturz schwer verletzt, dann hätte ihn der Rettungshubschrauber außerdem nicht bergen können“, sagte OK-Chef Gottfried Hofer. Denn ein Teil des Gepäcks, das per Helikopter transportiert wurde, kam durchnässt und zudem ohne Startnummer an, der weitere Teil konnte aufgrund des schlechten Wetters, vor allem aufgrund des dichten Nebels, nicht einmal transportiert werden.

Um 11.00 Uhr und somit eine Stunde später als geplant waren trotz strömendem Regen 1000 Läufer in Sexten ins Rennen geschickt worden, diese allerdings schon als erste Vorsichtsmaßnahme auf einer Schlechtwettervariante durch das Altensteintal zur Drei Zinnen-Hütte über 13,4 km und 1105 Höhenmetern. Gestrichen dabei schon die Zsiogmondyshütte und das Büllelejoch auf 2575 Metern. Ausgesprochenes Pech für die Organisation, denn bereits im Vorjahr musste die Strecke wegen Schneefalls auf dem oberen Streckenabschnitt schon verkürzt werden, die Sieger dabei Petro Mamu (Eritrea) und Sara Bottarelli.
Die Athleten wurden wenig später im Haus Sexten empfangen, wo sie mit Tee und Pasta versorgt werden. „Natürlich ist die Enttäuschung groß – auch, weil wir unseren Drei Zinnen Lauf ausgerechnet zum 20. Geburtstag erstmals abbrechen mussten. Vor allem für meine Helfer ist das ein Schlag in die Magengrube, denn sie haben in den vergangenen Wochen und Monaten wirklich hart an dieser Jubiläumsausgabe gearbeitet. Auch für die Athleten aus über 20 verschiedenen Nationen tut es mir unendlich leid. Wir haben wirklich alles darangesetzt, damit wir heute das Rennen bei diesen widrigen Bedingungen durchführen können. Aber die Sicherheit und Gesundheit der Athletinnen und Athleten geht immer vor“, so Hofer weiter, der übrigens mit dem Jubiläumslauf auch sein „Zehnjähriges“ als OK-Chef feiern durfte. Noch im Vorfeld hatte Gottfried Hofer davon gesprochen, dass die Jubiläumsausgabe etwas ganz besonders werden müsse – und sie wurde es in der Tat. Möglicherweise sogar vorhersehbar, denn die Wetterprognosen zeigten wenig Erfreuliches für das weltweit anerkannte Top- Laufereignis in den Dolomiten, bei dem bislang über die 19 Jahre hinweg 14.767 Finisher registriert wurden.
Für die Jubiläumsausgabe hatten unter anderem auch der zweifache Weltmeister Petro Mamu  und die Deutsche Michelle Maier gemeldet, die in der Vorwoche hinter der wie entfesselt zum Streckenrekord stürmenden Maude Mathys beim Jungfrau-Marathon Zweite geworden war.

Trotz des wetterbedingten Abbruchs wurde das bunte Rahmenprogramm mit Fine-Art-Bodypainter Johannes Stötter, dem VIP-Charity-Lauf zu Gunsten der Krebshilfe Hochpustertal und dem großen Jubiläumsfest mit dem Auftritt der bekannten Band Stodl Gang von Läufern und Zuschauern genossen.