Deutliche Siege für Davor Aaron Bienenfeld und Simone Raatz

Hessische Berglauf-Meisterschaften am Hohen Meißner – Nur 88 Finisher bei den Titelkämpfen

Mit Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) und Simone Raatz (ASC Darmstadt) setzten sich beiden Hessischen Berglaufmeisterschaften am Hohen Meißner zwei Läufer durch, die auch in der nationalen Berglaufszene eine wichtige Rolle spielen. Das gilt vorrangig natürlich für den erst 20jährigen Aaron, der auch gegen Ende der für ihn schon recht langen Saison mit einer vorzüglichen Leistung aufwarten konnte. „Allmählich merke ich die Länge der Saison“, bekannte dann auch das SSC-Talent, das in diesem Jahr mit Halle, Cross, Bahn, Straße und Berg die komplette Palette der Laufdisziplinen mit überaus großem Erfolg abdecken konnte – und sogar nach seinem überragenden vierten Rang bei den Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Bayerisch Eisenstein auch sein Debüt im Nationaltrikot bei den Berglauf-Europameisterschaften im slowenischen Kamnik feiern durfte. 

Schon nach dem Startkilometer gab es am Titelgewinn für Davor Aaron Bienenfeld keinen Zweifel, denn der 20jährige führte bereits deutlich vor dem starken U20-Läufer Lorenz Rau (LG Fulda) und Titelverteidiger Ilyas Iman (LG Fulda), allerdings schon merklich zurück auf Rang drei folgte. An dieser Reihenfolge änderte sich auch bis zum Ziel nichts, alleine die Abstände vergrößerten sich merklich. Davor Aaron Bienenfeld war bei seinem Sieg in 38:42 Minuten gleich um über eine Minute schneller als Ilyas Iman vor Jahresfrist. Der Titelverteidiger musste allerdings als Vizemeister seinem noch der Jugendklasse angehörenden Vereinskollegen Lorenz Rau geschlagen geben, der in 39:41 Minuten noch unter der 40-Minuten-Marke blieb und dabei etwas überraschend U20- Hessenmeister vor dem ebenfalls international eingesetzten Julius Hild (40:59) wurde. Doch wieder zurück zum Einlauf der Männer und Senioren: Hinter Bienenfeld und Iman wurde David Schön von der LG Wettenberg in 40:30 Minuten Dritter vor Tom Ring (PSV Grün-Weiß Kassel/ 41:05), der damit auch seinen Verein zum Mannschaftstitel vor der LG Wettenberg und dem SSC Hanau-Rodenbach führte.

Bei den Frauen lief Simone Raatz, die im Frühjahr am Feldberg nicht nur die derzeit mit Michelle Maier beste deutsche Bergläuferin Melanie Noll geschlagen hatte, sondern auch deutsche W40-Meisterin im Cross- und Halbmarathon wurde, vom Start weg ein souveränes Rennen. Nach 45:52 Minuten war die Darmstädterin im Ziel und lag dabei gleich drei Minuten vor Hanna Rühl (Spiridon Frankfurt/ 48:52), Katharina Rach (Spiridon Frankfurt/49:06) und der Titelverteidigerin Sandra Barborseck (TV 03 Breitenbach/ 49:52), die im Vorjahr in 50:04 Minuten als Hessenmeisterin die Ziellinie unterhalb der ehemaligen Skisprungschanze überquerte.

Stark präsentierten sich die schnellsten Mastersläufer. Neben Simone Raatz, die neben der Gesamtwertung aller Frauen auch die W40-Kategorie gewann, gefielen auf Rang fünf Stefanie Hock (ASC Darmstadt/ 53:48) und acht Conny Wagener (LC Eschenburg/ 54:48) als Sieger der Masters-Kategorien W50 und W 60. Als schnellste Jugendliche überzeugten Lena Becker (U20/ TGV Schotten) mit 51:05 wie auch Elena Glüber (U 18/ LT Speeketze Marbach) mit 52:45 Minuten. Ähnlich stark auch die Männer, hier schaffte Felix Kaiser (PSV Grün- Weiß Kassel/ 41:36) als Sieger der M40 in der Gesamtwertung Rang sieben. Robert Drobny (LC Eschenburg/ 44:25) und Lars Breuer (LG Brechen/ 44:30) kamen auf die Ränge 14 und 15 und sicherten sich die Titel in den Kategorien M45 bzw. M50.

Die Qualität der Titelkämpfe am 711 m hohen Meißner ist ebenso unbestritten wie auch die Organisation durch den Ski-Club Meißner, die übrigens bei dieser Gelegenheit die 20. Auflage des Meißner-Berglaufs durchführten – zu wünschen ließen leider die Teilnehmerzahlen, denn nur 88 Finisher konnten bei den Hessenmeisterschaften bei herrlichen Laufbedingungen das Ziel unweit des HR-Sendemastes überqueren.