Zweite Trail-Auflage des Swiss Irontrails in Val Surses

Mit dem Parc Ela wird der größte Naturpark der Schweiz zum Laufareal für Trailläufer

„Beyond the Limit“ titelten die Organisatoren die alt-neue Trail-Veranstaltung im größten Naturpark der Schweiz, dem Parc Ela – und lassen allerdings nichts unversucht zu erwähnen, dass der Trailevent in Val Surses Läufe für Trailgeübte, aber auch gleichermaßen für Einsteiger und Genießer ist. Nach der erfolgreichen Premiere wurden die Strecken des neuen Swiss Irontrail optimiert und das Programm durch den T105 erweitert, die Starts sind am 1. Juli in Savognin bzw. Bivio.

„Wir haben die Organisatoren in Savognin als engagiert und höchst motiviert kennengelernt“, nannte Andrea Tuffli Gründe für den Standortwechsel. Als Visionär des legendären Swissalpine hatte er sich einen exzellenten Ruf als Organisator des hochalpinen Laufspektakels in Davos gemacht. Nun ist er mit seiner Agentur Tuffli Events AG Ideengeber für die Neuauflage des Swiss Irontrails. Neuauflage? Richtig, in den Jahren 2012 bis 2018 gab es unter der Federführung von Tuffli und den Swissalpine-Organisatoren mit den Startorten Pontresina und St. Moritz bzw. Davos ultralange Hochgebirgstrails, die durchschlagenden Erfolge blieben angesichts der starken Konkurrenz im In- und Ausland jedoch aus, sodass der Swiss Irontrail früherer Prägung aus dem Trailkalender verschwunden war. 2022 dann der Orts- und Kulissenswechsel unter dem angestammten Titel „Swiss Irontrail“, dort allerdings ein Neuanfang mit einheimischer Organisation.

Blicken wir noch einmal zurück: Auf der T44-Distanz setzte sich Dominic Funk vom Start weg in Bivio in souveräner Manier an die Spitze und baute seinen Vorsprung kontinuierlich bis final auf 24 Minuten auf den zweitplatzierten Rolf Thallinger aus. Der 33jährige aus Samedan im Engadin hatte bei seinem Alleingang praktisch ein Heimspiel, denn sommers wie winters ist er oftmals in Ferien im Val Surses. Und hatte zudem auch den Vorteil, die Strecke in weiten Teilen zu kennen. Eigentlich ist Dominic Funk im Trailbereich eher noch Novize, denn bis vor „zwei, drei Jahren“ (O-Ton) war er als Straßenläufer mit überschaubarem Erfolg unterwegs und absolvierte nun die „Marathondistanz“ mit über 2000 Höhenmetern in 4:15:59 Stunden.

Auf den nächsten Rängen landeten ausschließlich Mastersläufer wie der 53jährige Rolf Thallinger (4:40:40), der 41jährige Diego Torriani (4:46:15) und der zweimalige Gornergrat Ultra-Marathon Zermatt-Sieger Roman Wyss (4:51:06) mit nunmehr 47 Jahren.

Umjubelt von den Helfern und Zuschauern im Ziel wurde die Frauensiegerin Nina Carisch, die nach 5:56:40 Stunden als 24. des Gesamteinlaufes in Savognin einlief und dabei zwölf Minuten Vorsprung auf Priska Faes (6:09:06) und Tanja Willi (6:12:49) hatte.

Und beide T44-Sieger sind wiederum gemeldet. Wenngleich die Strecke mit 50,5 km etwas länger sein wird, die Siege sollten wiederum nur über Dominic und Nina gehen. Start ist um 11.00 Uhr in Bivio.

Herzstück der zweiten Auflage wird gewiss der T50 von Bivio nach Savognin über 50,5 km und einer Höhendifferenz von +2532 m/ – 3.099 m sein und dabei als Highlights den Septimerpass, Forcellina, Mulegns, die Alp Flix, Motta Tscharnoz und natürlich Savognin haben. Der Ultralauf über 104,5 km, gestartet in Savognin um 5.00 Uhr, führt über letztlich 10 Pässe wie Pass digls Orgels (2699 m), Fuorcla da Tschitta (2830 m), Forcellina (2671 m) und natürlich über die Hochalp Flix auf 2000 m, dabei sind 6.712 Höhenmeter zu bewältigen. Zielschluss für die beiden zentralen Wettbewerben ist nach 16,5 bzw. 30 Stunden.

Für Trailneulinge gibt es den T20 mit +-1220 Höhenmetern, der an der Römerbrücke in Savognin gestartet wird und als Highlights Motta Tscharnoz und die mit ausdrucksstarken Deckenmalereien gestaltete Kirche Son Martegn vorzuweisen hat.

Zuversichtlich zeigte sich auch Andrea Tuffli nach der gelungenen Premiere: „Der Swiss irontrail hat eine gute Chance zu einer tollen Veranstaltung. Wenn man überlegt, dass ohne größere Promotion über dreihundert Läufer nach Savognin gekommen sind, dann gibt dies Hoffnung. Ich denke, dass Val Surses im Trailrunning als Destination einen Namen bekommen wird!“