Zu viel Schnee beim Swiss SnowRun

Intensives Training für OL-Asse und Berglaufcracks nach der Absage in Arosa – Viel Neuschnee und Lawinengefahr verhinderte die Starts beim Swiss Snow Walk & Run in Arosa

„Wegen höherer Gewalt und nicht mehr gewährleisteter Sicherheit“ erklärte OK-Präsident Daniel Durrer sichtlich enttäuscht die Entscheidung, den Swiss Snow Walk & Run in Arosa, bei dem rund 1000 Läufer und Walker erwartet wurden, kurzfristig abzusagen. Große Neuschneemassen, Schneeverwehungen im hochalpinen Gelände und die damit verbundene Lawinengefahr sorgten am Freitag um die Mittagszeit für die Absage der am Folgetag angesetzten spektakulären Veranstaltung im bekannten Wintersportort auf knapp 1800 Metern Höhe.

„Die Absage bedauern wir zutiefst. Es tut uns natürlich leid, dass die bereits angereisten Teilnehmer den Heimweg nun unverrichteter Dinge antreten müssen“, so Daniel Durrer. Selbst eine Softvariante schien am Freitagmittag nicht möglich zu sein, denn es schneite unaufhörlich am Fuße des Weißhorns. Meterhohe Schneeberge türmten sich selbst im mondänen Wintersportort, die Wanderwege in Ortsnähe waren kniehoch verschneit, so dass selbst ein Spaziergang zum Mühsal wurde. Die zahlreichen Lifte hatten aus Sicherheitsgründen den Betrieb zeitweise eingestellt. Einen finanziellen Ausgleich werden die Organisatoren den Teilnehmern sicherlich anbieten, so ist eine Startgebühren-Reduktion für die 2013er Ausgabe im Gespräch. Einzelheiten dazu wollen die Veranstalter in den nächsten Tagen allen Gemeldeten mitteilen.

Für die Schweizer Orientierungslauf-Nationalmannschaft um die 17fache Weltmeisterin Simone Niggli-Luder ging es dennoch ebenso ins Gelände wie auch für die Berglaufspezialisten um den vierfachen deutschen Meister Timo Zeiler oder die zweifache Graubünden-Marathonsiegerin Maja Meneghin-Pliska. Nach einer mühevollen Anreise mit der Rhätischen Bahn und einer einstündigen Verspätung gegenüber dem Fahrplan zeigten sich die Top- Athleten zwar von den vorherrschenden (für Touristen sicherlich traumhaften Schnee-)Bedingungen beeindruckt, aber keineswegs entmutigt – und nutzten das somit wettkampfreie Wochenende zum intensiven Kraftausdauertraining.

Fünf bis acht Stunden Schneetraining standen für die Berglauf- und Langstreckenasse auf dem Programm, das Tempo angesichts der erschwerten Laufbedingungen allerdings deutlich reduziert. „Es war ungemein hart“, gestand Timo Zeiler, „aber hat viel Spaß gemacht! Wir haben einfach das Beste aus dieser Situation gemacht“. So stand am Samstagnachmittag eine zweistündige Ausdauerbelastung mit 800 bis 1000 Höhenmetern auf dem Programm, auch wenn der anhaltende Schneefall die Lauf-Situation Stunde für Stunde merklich erschwerte.
„Es waren wunderbare Trainingslager-Bedingungen“, freute sich Maja Meheghin-Pliska über die intensiven Kraftausdauer-Belastungen. Die Baslerin legt derzeit die Grundlage für eine starke Sommersaison und hofft auf eine Nominierung ins Schweizer Nationalteam bei den Berglauf-Weltmeisterschaften auf der Langdistanz, die heuer im Rahmen des Jungfrau-Marathon am 8./9. September ausgetragen werden. Dieses Ziel hat auch der Regensburger Marco Sturm, der vor drei Jahren Fünfter dieses Weltchampionats wurde und in Arosa zwei intensive Skilanglauf-Einheiten neben dem Lauftraining einschieben konnte. Timo Zeiler hingegen plant hingegen die Kurzdistanzen bei Welt- und Europameisterschaften als Saisonziel an.

Untergebracht waren die Berglaufasse im idyllisch am Waldrand gelegenen Sunstar Park-Hotel in Arosa, in dem auch zahlreiche Prominente wie der deutsche Comedian Markus Maria Profitlich die ersten Tage des Jahres 2012 verbrachten.