Golden Trail Worldchamps auf den Azoreninseln Faial und Pico in 4 Etappen und 113 km mit 6.500 Höhenmetern – Bart Przedwojewski distanziert den WMRA-Champion Jim Walmsley
Keine Frage, die Walliserin Maude Mathys ist eine Weltklasseläuferin erster Güte. Nach dem Gewinn der Europameisterschaften 2019 in Zermatt erfolgte der vorzeitige Ausstieg auf der Langdistanz bei den Weltmeisterschaften in Villa la Angostura (Argentinien) – und ließ in der kurzen Berg- und Trailsaison 2020 mit dem Gewinn des inoffiziellen Weltmeistertitels bei der Goldentrailserie auf den Azoren einen weiteren Hochkaräter folgen. Es ist sicherlich müßig zu diskutieren, ob die des Sportausrüsters initiierte Golden Trail-Serie mit einem ausgeklügelten Qualifikationssystem und einem für die Berg- und Trailserie üppigen Preisgeld von total 100.000 Euro Trail-Weltmeistershaften sind oder nicht. Eines jedenfalls ist Fakt: Es ist mit Abstand die beste Besetzung einer Berg- und Trailveranstaltung in der Corona-Saison 2020.
Auch wenn letztlich die Abstände nach vier Etappen mit einer Gesamtdistanz von 113 km und 6.050 Höhenmetern groß waren, die Rennen um die Spitzenpositionen waren stets heiß umkämpft. Als 31. des Gesamteinlaufes von 170 Trailspezialisten kam Maude Mathys auf eine Gesamtzeit von 10:47:41 und lag damit neun Minuten vor der US-Läuferin Rachel Drake (10:56:56), der Französin Blandine L’Hirondel (11:02:42) und der überraschend starken Schwedin Tove Alexandersson (11:06:53). Die beiden Deutschen Lisa Risch (13:24:34) und Ida Sophie Hegemann (14:15:40) belegten die Ränge 28. und 31 unter 44 Frauen.
Bei den Männern musste Jim Walmsley (USA), der in 2019 in Patagonien Weltmeister des Berglauf- Weltverbandes WMRA über die Langdistanz geworden war, die Überlegenheit des Polen Bart Przedwojewski anerkennen, der als Vorjahresneunter nun mit zwei Etappensiegen den Grundstock zum Gesamtsieg in 9:10:10 Stunden legen konnte. Der US-Crack folgte mit sieben Minuten Rückstand als Zweiter, gefolgt vom Franzosen Frédéric Tranchaud (9:26:32), dem Marokkaner Elhousine Elazzaoui (9:28:46) und dem Norweger Stian Angermund (9:29:05). Neben Maude Mathys wussten auch die Schweizer Männer zu überzeugen: Hinter dem früheren Langdistanz-Weltmeister Francesco Puppi wurde Rémi Bonnet Achter (9:44:46), sein Teamkollege Joey Hadorn, der sogar den Prolog zum Auftakt gewonnen hatte, Zwölfter (9:56:35).
Für Benedikt Hoffmann, im Vorjahr neben zahlreichen Spitzenresultaten auch Sieger beim Zermatt-Marathon, lief die durch Schlamm und widrigen Witterungsbedingungen schweren Strecken mit Distanzen zwischen 24,1 und 30,8 Kilometern konstant und zeigte sich mit Rang 23. In 10:24:25 Stunden zufrieden.