2000 Meldungen beim Jubiläumslauf am längsten Gletscher Europas
Der dreifache deutsche Berglauf-Meister Timo Zeiler (LG Eintracht Frankfurt) verpasste beim Aletsch- Halbmarathon auf der Bettmeralp im schweizerischen Wallis am Sonntagmittag nach seinen Siegen 2008 und 2009 den Hattrick und musste sich auf der selektiven Strecke mit dem Ziel auf dem 2 643 m Bettmerhorn dem Portugiesen Cesar Costa geschlagen geben. Bei den Frauen setzte sich überraschend sicher die Schweizerin Daniela Gassmann-Bahr gegen die frühere Berglauf-Weltcup-Siegerin Angela Mudge durch. Die Rekordzahl von 1980 Meldungen gab es beim 25. Geburtstag des hochalpinen Gebirgslauf oberhalb des mit 24 Kilometern längsten Gletschers Europas.
„Heute habe ich gegen Cesar Costa keine Chance gehabt“, gestand ein etwas enttäuschter Timo Zeiler im Ziel auf dem Bettmerhorn. „Mir hat erstaunlicherweise die Höhe doch zu schaffen gemacht, außerdem komme ich mit dem Stress im Beruf nicht ganz zurecht“. Der in einer Spedition in Villingen-Schwenningen als Controller arbeitende 29jährige musste bereits nach vier Kilometern nahe des 2000 m hoch gelegenen Bettmersees die Überlegenheit des Portugiesen mit Wohnsitz Martigny anerkennen, den er im Vorjahr noch knapp in die Schranken verweisen konnte. „Kraft habe ich genügend gehabt, nur die Atmung hat mir heute von Beginn an zu schaffen gemacht!“ Mit 1:34:38 Stunden kam Costa zwar nicht ganz an Zeilers Siegerzeit aus dem Vorjahr heran, distanzierte aber den Frankfurter um vier Minuten mehr als deutlich.
Der frühere Berglauf-Champion Saul Padua aus Kolumbien kam mit seinem 18jährigen Sohn Saul Antonio zur Bettmeralp und präsentierte mit seinem Spross schon den U 19-Sieger, der zudem im Gesamtklassement Achter wurde. Vater Saul belegte zeitgleich mit dem drittplatzierten Sportchef des Glacier 3000 (in Gstaad), Helmut Perreten Rang vier.
Bei den Frauen zeigte sich Daniela Gassmann in einer erstaunlichen Verfassung, nachdem sie vor zwei Wochen in der Zentralschweiz noch den beiden deutschen Kerstin Straub (SSC Hanau-Rodenbach) und Diana Lehmann (Potsdamer LC) auf einer deutlich kürzeren Distanz klar unterlegen war. „Heute habe ich ein völlig anderes Laufgefühl gehabt“, bekannte die frühere Mountainbikerin. Mit 1:51:36 Stunden lief sie mit vier Minuten Vorsprung vor der Schottin Angela Mudge ins Ziel und verpasste die Streckenbestzeit der Schweizerin Natalie Etzensberger um neunzig Sekunden. Das leistungsstarke Feld komplettierten die junge Skilangläuferin Victoria Kreuzer (Vierte), die 100 km-Weltmeisterin Lizzy Hawker (Sechste) und die frühere Nationalmannschaftsläuferin Ellen Schöner (LG Telis Finanz Regensburg/ Siebte), Fabiola Rueda-Oppliger (Kolumbien) wurde zudem noch Elfte.