Von St. Moritz nach Chur über 201 Kilometer und 11.000 Höhenmeter
Mit 201 km Länge wird Anfang Juli 2011 im Schweizer Kanton Graubünden das längste Ein-Etappen-Rennen der Welt an den Start gehen. Initiant Andrea Tuffli, Organisator des legendären Swissalpine Marathon in Davos, plant in der Natur-, Kultur- und Berglandschaft Graubündens ein weiteres Highligt, das als das weltweit längste, härteste und höchst gelegene Ein-Etappen-Trailrennen gelten dürfte. „Die Streckenführung ermöglicht es, die Einzigartigkeiten der verschiedenen Regionen zu verbinden. Sie verknüpft aber nicht nur die Vielfalt der Landschaft, sondern auch die Destinationen“, sfli bei der Vorstellung des sporttouristischen Projekts. „Wir messen aber auch dieser Veranstaltung ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit bei – und zwar in ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht!“
Bislang galten der Ultra-Trail du Mont Blanc mit 166 Kilometern und der Grand Raid de La Réunion mit 162 Kilometern als bislang längste Trail-Running-Unternehmungen. Das dürfte am 6.-8. Juli 2012 der Vergangenheit angehören, denn zu diesem Datum geht der Swiss Irontrail an den Start. Auf der mit 11.100 Steigungs- und 11.390 Gefällemetern messenden Strecke von St. Moritz nach Chur im Rheintal werden sich die Läufer auf den Spuren der Maler Giovanni Segantini und Ernst Ludwig Kirchner sowie des Philosophen Friedrich Nitzsche bewegen. Neben der Hauptdistanz gibt es zwei „Kurz“distanzen mit 131 km (Pontresina-Davos mit einer Höhendifferenz von +7.730 m/ -8.000 m) und 67 km (Chur-Davos mit einer Höhendifferenz von + 4.800 m/ -3.850 m).
Bei der Premiere erwarten die Organisatoren 700 bis 800 Starter, in fünf Jahren soll die Marke von 4000 Teilnehmern geknackt werden. Angesprochen werden sollen dabei erfahrene Ultra-Trail-Läufer, die bei dem Teilnehmer limitierten Ultra-Trail du Mont Blanc nicht zum Zuge kommen. „Der typische Ultra-Trail-Läufer ist ein Erlebnis orientierter, naturverbundener Freak oder ein Amateursportler mit Profitouch, der Abenteuer, Grenzerfahrungen und authentische Erlebnisse sucht“, beschreibt Andrea Tuffli die Zielgruppe.
Der Swiss Irontrail lehnt sich an den UTMB an, der zudem eine Partnerveranstaltung des Swissalpine Marathon in Davos ist. Beide Topveranstaltungen der Ultralaufszene haben eines gemein, sie sind in ihrer Art revolutionär. 1986 wurde erstmals der Swiss Alpine in Davos über 67 km gestartet, 2005 der Ultra-Trail du Mont Blanc. Inzwischen sind beide Veranstaltungen beispielhaft in der Landschaftslaufszene. Während der Swissalpine in der heutigen Ausprägung mit zahlreichen Nebenwettbewerben auf rund 5.000 Teilnehmer kommt, starten im August am höchsten europäischen Bergmassiv 5.500 Läufer, das Anmeldeportal hingegen weist die doppelte Anzahl an Interessenten auf.