Später Titelkampf bei den Bergläufern

Holt Timo Zeiler fünften Titel in Folge? Offenes Rennen bei den Frauen

Ganz zum Ende der deutschen Berglauf-Saison stehen die nationalen Titelkämpfe in Zell am Harmersbach an. Dem TV Unterharmersbach ist es allerdings zu verdanken, dass diese Meisterschaften überhaupt in diesem Jahr ausgetragen werden können. Der renommierte Veranstalter, der sich in der Vergangenheit bereits durch eine vorzügliche Ausrichtung von Europameisterschaften und Masters-Weltmeisterschaften auszeichnen konnte, sprang „kurz vor Torschluss“ mit einer Bewerbung beim Deutschen Leichtathletik-Verband in die Bresche. Zusammen mit den erstmals integrierten Masters-Meisterschaften sind für diese Titelkämpfe am Zeller Hausberg, dem Brandenkopf mit 920 m Höhe, 308 Teilnehmern aus 115 Vereinen gemeldet. Während bei den Männern mit Timo Zeiler (LG Brandenkopf) der Titelverteidiger am Start ist, fehlt bei den Frauen Lisa Reisinger (SSC Hanau- Rodenbach) die schnellste deutsche Läuferin wegen einer langwierigen Erkrankung.

Mit 9,5 km und 770 Höhenmetern  ist die Strecke allerdings gegenüber dem traditionellen Brandenkopflauf allerdings einschneidend verändert worden, also meisterschaftstauglich geworden. Der Start wurde von der Schwarzwaldhalle aus dem Stadtteil Unterharmesbach direkt an den Storchenturm in der Zeller Altstadt gelegt, einige Passagen sind durch stärkere Anstiege auf Wegen mit Trailcharakter deutlich selektiver als der durchgängig auf Forstwegen durchgeführte Traditionslauf, der jeweils am 3. Oktober durchgeführt wurde. „Die Strecke gefällt mir“, sagt Timo Zeiler, der seit seinem Wechsel zum TV Unterharmersbach und der Startberechtigung für die LG Brandenkopf praktisch ein Heimspiel hat und seinen fünften Titel in Folge anstrebt. „Aber die Konkurrenz ist stark. Das wird bestimmt ein spannendes Rennen! Aber ich habe in den letzten Wochen gut trainieren können und werde das Rennen offensiv angehen“. Nicht zuletzt durch eine Reihe von Erfolgen auf eher schnellen regional ausgerichteten Bergläufen rückt der aus dem osthessischen Fulda stammende, für die LG Braunschweig startende Heiko Baier in die Mitfavoritenrolle. Im Schwarzwald hatte Baier dabei den Hundseck- Berglauf (Bühlertal) und den Tote Mann-Berglauf (Oberriet) gewonnen. Daneben gelten Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg), Steffen Uebel (LAZ Birkenfeld), Simon Friedrich (LAV Stadtwerke Tübingen), Mathias Hecktor, der letztjährige Juniorenmeister Jonas Lehmann (beide TuS Heltersberg) sowie die länger in der Berglaufszene nicht mehr in Erscheinung getretenen Manuel und René Stöckert (TSV Ostheim) aus aussichtsreiche Medaillenanwärter.

Offener denn je ist der Ausgang des Titelkampfes bei den Frauen. Da Lisa Reisinger wegen einer Gefäßerkrankung in dieser Saison keinen Wettkampf bestreiten konnte, rückt ihre Teamkollegin Kerstin Straub vom SSC Hanau-Rodenbach stärker ins Blickfeld. Allerdings ist sie trotz ihrer Siege beim Tegelberglauf (Füssen) und am Hochgratlauf (Oberstaufen) keineswegs die klare Favoritin, mit Nora Coenen (TSV Krofdorf-Gleiberg), Michelle Maier (PTSV Rosenheim), Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen) und Melanie Weiß (TSV Annweiler) stehen weitere Medaillenanwärter parat.

Zahlreiche deutsche Welt- und Europameister der in diesem Jahr in Bühlertal und Bludenz ausgetragenen internationalen Masters-Meisterschaften sind für die jeweiligen Altersklassen gemeldet, sodass auch hier mit hochklassig besetzten Wettbewerben gerechnet werden kann. Das Meisterschaftsrennen wird um 11.00 Uhr am Storchenturm in der Zeller Altstadt gestartet, der offene Lauf (Brandenkopf-Berglauf) folgt dreißig Minuten später. Die Siegerehrungen werden traditionsgemäß in der schmucken Schwarzwaldhalle durchgeführt.