Graubünden-Marathon

Beim Graubünden-Marathon geht es vom Oberrhein auf’s Parpaner Rothorn – Nach 42 km und 2682 Höhenmeter entschied ein Zielsprint zugunsten des Wallisers Lucien Epiney – Die Ultraläuferin Denise Zimmermann gewann nach 2012 nun auch die 12. Auflage des Gebirgsmarathon – Deutsche Siege durch Timo Zeiler und Britta Müller über die 20 Meilen-Strecke

In der Ferienregion Lenzerheide hat der Graubünden-Marathon angesichts der vielfältigen Anlässen, in der laufbegeisterten Schweiz angesichts der Topläufe wie den Jungfrau-Marathon, Swissalpine oder den Zermatt- Marathon zudem einen überaus schweren Stand. Doch selten wurde ein Hochgebirgsmarathon wie die 12. Auflage des Graubünden-Marathon erst im Zielsprint entschieden.

Für dieses außergewöhnliche Merkmal sorgten dabei zwei Schweizer, die aufgrund der räumlichen Entfernung nur selten gegeneinander im Duell aufeinander trafen: Der Ostschweizer Ralf Birchmeier und der Walliser Lucien Epiney. Mal war Epiney vorne, mal Birchmeier und am Ende lachte Lucien Epiney nach einem knappen Zieleinlauf auf dem Parpaner Rothorn auf 2865 Metern. Der 33jährige zog mit einem „lucky Punch“ an dem ein Jahr jüngeren Ostschweizer Bänker vorbei und gewann nach 3:45:52 Stunden und einem knappen Vorsprung von 19 Sekunden.

Mit dem drittplatzierten Gion-Andrea Bundi aus Davos behauptete sich einmal mehr ein Skilangläufer unter den besten Berglaufspezialisten. Der inzwischen 38jährige lieferte nach dem K 42 beim letztjährigen Swissalpine nun als Dritter hinter Epiney und Birchmeier einen weiteren Beweis seiner außergewöhnlichen Ausdauerfähigkeiten an und blieb mit 3:51:32 noch unter der Vier-Stunden-Marke, die in einem merklich ausgedünnten Starterfeld nur diese drei Läufer unterbieten konnten. Im Gegensatz zum angekündigten Schlechtwetters waren die Laufbedingungen mit 20° in Chur und knapp 10° auf dem Rothorn überaus läuferfreundlich. Deutsche Läufer spielten über der 42 km-Distanz eher eine Nebenrolle, als bester kam Thorsten Stelzer vom WSV Otterskirchen auf Rang 34. nach 4:55:12 Stunden.

Bei den Frauen kam Denise Zimmermann nur wenige Tage nach ihrem 100 km-Sieg in Biel zum erneuten Erfolg am Rothorn. In 4:30:54 Stunden wiederholte die 39jährige Ultraläuferin ihren Erfolg von 2012. Mit zehn Minuten Rückstand folgte Nadja Kessler als Zweite. Siebte wurde Sandra Warweg aus Ilmenau mit allerdings schon 5:22:00 Stunden. 

Eine starke Vorstellung gelang dem fünffachen deutschen Berglaufmeister Timo Zeiler auf der 20 Meilen-Distanz. Beim gemeinsamen Start mit den Marathonläufern setzte sich der 33jährige Läufer der LG Brandenkopf schon praktisch mit dem Startschuss an die Spitze – und sah von diesem Zeitpunkt an keinen Läufer mehr vor sich. Mit 2:16:30 Stunden lag Zeiler im Ziel in Lenzerheide nach 30,7 km und 1269 Höhenmetern gleich fünfeinhalb Minuten vor dem zweitplatzierten Iwan Schwarz (2:22:12). „Es ist natürlich schwer, ganz alleine vorweg laufen zu müssen. Ich wußte praktisch nie, wie groß mein Vorsprung letztlich war. Ich bin mein Tempo durchgelaufen und sehe dies als eine gelungene Generalprobe für den Swissalpine!“ Denn in der höchstgelegenen Stadt Europas möchte Timo Zeiler in vier Wochen dabei den K 42 absolvieren.

Auch der Sieg in der Frauenwertung ging an ein Mitglied der deutschen Berglaufnationalmannschaft. Die bereits 50jährige Britta Müller dominierte diesen Wettbewerb mit einer Endzeit von 2:45:01 und lag dabei im Ziel 27 Minuten vor der zweitplatzierten Marion Krautloher aus Aicha.
Mit Arnold Aemisegger (Liechtenstein) und der Skilangläuferin Seraina Boner (Schweiz) gewannen zwei weitere prominente Starter den Rothorn-Run über 11,2 km und 1414 Höhenmetern.