Bilderbuchwetter in Arosa

1500 m-Spezialist (!) gewinnt Weisshorn-Trail – Frühere Rad- und Duathlon-Weltmeisterin Emma Pooley überlegende Frauenerste auf 2653 m Höhe – 1300 Snowrunner beim Swiss Snow Walk & Run

Bilderbuchwetter und beste Laufbedingungen sind die herausragenden Merkmale bei der 16. Auflage des Swiss Snow Walk & Run im Winter- und Sommer-Urlaubsparadies Arosa – und dies trotz der alarmierenden Warnung vor dem herausfordernden Weisshorn-Trail über 16,8 km und 918 m Höhendifferenz wegen einer Trailpassage im Tiefschnee. „Unser neuer Streckenchef ist auf Nummer sicher gegangen, nachdem wir uns die Strecke angeschaut hatten“, kommentierte der langjährige OK-Präsident Daniel Durrer, dessen Position mit dieser Neuauflage an Maya Müller gegangen ist.

Auf 2653 m Höhe jubelte zunächst nach 16,8 km und 918 m Höhendifferenz ein 1500 m-Bahn-Spezialist namens Romain Lüscher nach 1:23:19 Stunden, nur dreizehn Minuten später überquerte mit Emma Pooley der absolute (Sport-)Prominente der Veranstaltung die Ziellinie im Schatten des 360° Restaurant. Die frühere Weltmeisterin im Radrennsport und Duathlon nutzte ihre Siegeschance in Abwesenheit der Vorjahressiegerin und mehrfachen OL- Weltmeisterin Judith Wyder, die wegen ihrer Schwangerschaft aus naheliegenden Gründen diese alpine Herausforderung absagen musste.

Hochbetrieb an den Skiliften und auf den bestens präparierten Pisten sorgten allerdings für die 1300 Snowrunner für manche kritische Situation ohne bislang bekannte Folgen. Die Streckenposten hatten zudem alle Hände voll zu tun, um die auf den vier unterschiedlichen Strecken laufenden Teilnehmern an diesem Schneespektakel in die richtige Spur zu lenken, auch wenn das nicht immer 100%ig geklappt hatte. Hier wären farbliche Markierungen an den Weggabelungen sicherlich ein probates Hilfsmittel, wenn schon Strecken-Ummelder ihre bisherige Startnummer behalten hatten. 

Auf der Halbmarathondistanz mit 630 bergauf und bergab führenden Höhenmetern setzte sich überraschend Lisa Madlener aus Bad Wurzach nach 1:44:50 vor der mehrfachen Siegerin Franziska Inauen, die fast vier Minuten später zurück am Obersee zurückkehrte. Bei den Männern gab es ein „totes Rennen“ zwischen Iwan Schwarz, Arnold Aemisegger und Roy Brown nach 1:32:13 Stunden. Bei der Tschuggenhütte lag hier noch der letztjährige Trailzweite Arnold Aemisegger noch mit dreißig Sekunden Vorsprung vor Roy Brown und Iwan Schwarz.

Arosa ist auch immer wieder ein Stell-dich-ein von Prominenten aus Nicht-Sport-Bereichen. So finishte André Reithebuch als Mister Schweiz 2009 als höchst beachtlicher 28. der Weisshorn-Trailstarter, die Sängerin Eliane Müller schaffte die 12 km lange „long distance“ in achtzig Minuten und belegte dabei den 52. Rang unter 122 Finishern. Zahlreiche der „Schönen“ zeigten durchweg ein stabiles Durchhaltevermögen auf den eher kürzeren Distanzen an einem Tag, über den viele der Starter aller Leistungskategorien und Altersklassen als „traumhaft“ bis „einmalig schön“ bezeichneten.