Die Königsdistanz im Dreierpack

Bei den Davos-X-Trails, Nachfolger des 1986 erstmals gestarteten, durch seine Einzigartigkeit seinerzeit Wegweiser für die ultralangen Berg- und Trailwettbewerbe des Swiss Alpine, bekommt die Königsdisziplin K68 mit dem der Schwierigkeit angemessenen Titel Diamond Run mit dem Team-Wettbewerb eine interessante Ergänzung.

Eigentlich müsste diese Ergänzung eher den Zusatz Staffel haben, schließlich absolvieren drei Läufer diese Herausforderung durch das Dischmatal, über Scaletta- und Sertigpass, über herrliche Trails über Sertig Dörfli und Clavadel zurück nach Davos, dem Drei- und Angelpunkt der nunmehr dritten Auflage des außergewöhnlichen Landschaftslaufes in Graubünden. Die Splittung der Königsdistanz machen die Davos X-Trails auch für Spitzenkönner anderer Ausdauerdisziplinen interessant. So geht beim Diamond Team auch der international bekannte Skilangläufer Jason Rüesch an den Start und läuft den ersten Abschnitt über insgesamt 31 km mit den Kulminationspunkten Scaletta- und Sertigpass, der übrigens mit 2739 m das höchste Hindernis für die Diamond-Läufer bedeutet. Der mehrfache Starter auf den Unterdistanzen wie den K23-Wettbewerb gibt sich im Vorfeld optimistisch und kämpferisch zugleich: „Ich möchte den Start machen, um zu sehen, wie lange ich mit der Spitze des Diamond Run mithalten kann!“ Und dies wird in erster Linie der Titelverteidiger Benedikt Hoffmann sein, der im deutschen Nationaltrikot Zehnter der Weltmeisterschaften 2023 in Innsbruck und Achter der Europameisterschaften 2024 in Annecy war.

Unter dem vielsagenden Teamnamen „Rüesch und s’Rüebli“ starten das bereits genannte Skiass Jason Rüesch, dessen Bruder Scot und Jason’s Freundin Yvana Riebli, das im Oberwaldner Dialekt „Rüebli“ heißt, und somit den Teamnamen in nachvollziehbarer Weise komplettiert. Das Promiteam ist eines von insgesamt vierzehn Teams, das sich der großen Herausforderung stellt, für die der Zeitplan einen Zielschluss von 14 Stunden vorsieht.

Aber nicht nur Benedikt Hoffmann kehrt als Titelverteidiger am Samstag (27. Juli) nach Davos zurück, sondern mit der Trailrun-Vize-Weltmeisterin Judith Wyder die aktuell leistungsstärkste Schweizerin auf den Traildistanzen, die allerdings wie im Vorjahr den K10 (Bronze Run) bestreitet. Die frühere OL-Weltmeisterin gewann übrigens Ende Juni den Marathon du Mont Blanc in Chamonix, ein Wettbewerb der angesagten Golden Trail World Serie. Mit dem Bulgaren Shaban Mustafa ist der Titelverteidiger im Gold Run über 42,7 km und 1424 Höhenmetern dabei, wird sich allerdings mit dem letztjährigen Diamand Run-Zweite Stephan Wenk auseinanderzusetzen haben.

In der Vorwoche der Davos X-Trails werden Judith Wyder wie auch das ebenfalls international bekannte Ehepaar Francois und Theres Leboeuf im Rahmen des Swiss Athletics Trailrunning Jugendcamp talentierte und am Berg- und Trailrunning interessierte Schweizer Nachwuchsläufer behutsam an diese Trendsportart heranführen.

Neben dem Diamond- und Gold-Run gibt es mit dem Silver Run (23,6 km mit Start in Klosters) und dem Bronze Run (9,3 km mit Start und Ziel im Sportzentrum) weitere Laufwettbewerbe, die eher Einstiegs-Charakter in der Urlaubs- und Sportdestination Davos haben. Beim Silver Run wird auch mit Elmar Sprink ein Läufer aus Salzkotten am Start sein, der nach einem Herzstillstand 2012 und einer Organspende längst wieder zurück zum Laufsport gefunden hat. Seine einzigartige Story erzählt der inzwischen 53jährige am Vorabend in der Hochgebirgsklinik Davos.