160 Kilometer und 10.000 Höhenmeter sind die Eckdaten beim Salomon 4 Trails, für die 500 Teilnehmer ebenso eine Herausforderung wie auch für die Organisatoren der Münchener Event-Agentur Plan B. In den vier Tagen führte die Strecke die Läuferinnen und Läufer von Garmisch-Partenkirchen über Ehrwald, Imst und Landeck bis nach Samnaun. Auch wenn sich am Ende die Favoriten unter den 500 gestarteten Teilnehmern durchsetzten, war das Rennen bis zum Schluss spannender denn je zuvor.
Auf der Königsetappe von Landeck ins 1.841 Meter hoch gelegene Samnaun konnte der Gesamtführende Spanier Tofol Castaner zwar seinen vierten Etappensieg in Folge nicht feiern, doch am Ausgang der SALOMON 4 TRAILS änderte das nichts. Der 41jährige Mallorquiner sicherte sich souverän die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von fast zwanzig Minuten auf den Deutschen Stephan Hugenschmidt aus Radolfzell, der überraschend die letzte Etappe mit 47 km und 2.844 Höhenmetern gewinnen und somit einen unerwarteten Tagessieg bejubeln durfte. Platz drei in der Gesamtwertung ging an den Briten Andrew Fallas.
Drei Tage lang zeigte der spanische Profiläufer Tofol Castaner scheinbar keine Müdigkeit, am Finaltag jedoch erlebte er seinen ersten kleinen Einbruch und musste seinen Dauerkonkurrenten Hugenschmidt ziehen lassen. Im Ziel hatte Castaner gut eine Minute Rückstand auf den Deutschen: „Ich bin einfach nur froh, das Ziel nach mehr als 160 km erreicht zu haben. Das war heute der härteste Lauf, den ich jemals bestritten habe. Drei Tage lang lief es ausgezeichnet, aber heute nach Samnaun hatte ich schwere Beine.“
Und das nutzte der 26jährige Hugenschmidt zum Angriff: „Vor dem Start in Garmisch-Partenkirchen hätte ich niemals damit gerechnet, dass ich die Königsetappe gewinnen und in der Gesamtwertung Platz zwei belegen würde. Mein Glück war, dass wir an dem extrem steilen Aufstieg zum Fisser Joch alle gegangen sind. Das kam mir wirklich entgegen!“
Hochspannung auch in der Masters-Kategorie. Vor der Schlussetappe hatte der Schweizer Bergmeister Woody Schoch noch mit vier Sekunden vor dem Spanier Javier Rodriquez geführt. Doch Schoch musste unterwegs verletzungsbedingt aufgeben und Rodriquez hatte freie Bahn. „Ich habe mit einem guten Platz gerechnet, aber nicht mit dem Sieg. Für Woody tut es mir leid“, sagte der 43jährige Madrilene.
Eine klare Angelegenheit war dagegen die Senior Masters-Kategorie. Der Kemptener Thomas Miksch verteidigte seinen im Vorjahr errungenen Sieg mit einem Vorsprung von über zwei Stunden auf Axel Zapletal (Tutzing).
Eindeutig auch das Rennen bei den Frauen, das zwei Schottinnen beherrschten. Die frühere Berglauf- Weltmeisterin Angela Mudge ließ keinen Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen und gewann nach den Etappen zwei und drei auch das vierte Teilstück mit mehr als 15 Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau Claire Gordon. Die hatte am ersten Tag einen Überraschungscoup gelandet, war danach aber auf allen drei Etappen chancenlos gegen Mudge.
Spannend bis zum allerletzten Meter verlief das Rennen in der Kategorie Masters Women. Die Münchnerin Eva Färberböck startete eine großartige, aber insgesamt vergebliche Aufholjagd. Sie gewann zwar die letzte Etappe nach 7:01:39 Stunden mit 22 Minuten Vorsprung auf die aus Mannheim stammende Julia Fatton, die inzwischen in der Schweiz lebt, aber nach einer Gesamtzeit von 24:25:08 Stunden noch gerade einmal zweieinhalb Minuten Vorsprung zum Gesamterfolg ins Ziel retten.