WMRA-Präsident Tomo Šarf (links) überreicht Wolfgang Münzel die „WMRA Memorial Medal“. Foto: WMRA

WMRA ehrt Wolfgang Münzel zum Abschied

Zweifelhaftes Losurteil entschied gegen den 26 Jahre als Council-Mitglied für den Berglauf-Weltverband WMRA arbeitenden früheren Berglauf-Berater des DLV – „WMRA Memorial medal“ zum Abschied

Nach 26 Jahren Engagement beim Berglauf-Weltverband WMRA wurde Wolfgang Münzel, der auch viele Jahre Berglauf-Berater des DLV war, beim als e-Meeting durchgeführten 38th annual WMRA Congress Meeting nicht mehr für das Council von den Delegierten der 23 zugeschalteten Mitgliedsländer gewählt. Per Losentscheid, den der scheidende WMRA-Präsident Jonathan Wyatt initiierte, unterlag Münzel dem Slowaken Marcel Matanin, nachdem die Stimmenauszählung stets pari endete. „Nach meiner Auffassung verliefen sowohl die Nominierungen für das Council als auch die Wahlen wenig demokratisch und für die Delegierten intransparent, deshalb kann ich das Ergebnis so nicht akzeptieren“, so Wolfgang Münzel, der in seiner fränkischen Heimat Erlenbach auch als Stadtverordneter tätig ist, über seinen überraschenden Rauswurf aus der WMRA.

Für den nicht mehr kandidierenden achtfachen Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt wurde der bisherige Generalsekretär Tomo Šarf (Slowenien) zum Präsidenten gewählt. Die US-Amerikanerin Nancy Hobbs ist neue Generalsekretärin. Als Schatzmeisterin wurde Sarah Rowell (Groß-Britannien) gewählt. Im Council sitzen künftig John Bowden (Neuseeland), Sergio Mayayo (Spanien), Giorgio Bianchi (Italien), Marcel Matanin (Slowakei) und Julius Rupitsch (Österreich), der in der Berglaufszene als Veranstalter des Großglocknerberglaufes bekannt ist. Die Wahlen litten zudem in Teilen unter technischen Pannen, sodass einige Delegierten nicht immer an den Wahlen teilnehmen konnten.

Bei der jährlichen Councilsitzung im Hauptquartier von World Athletics, dem früher unter der Abkürzung IAAF firmierenden Leichtathletik-Weltverband, wurde nun Wolfgang Münzel vom neuen WMRA-Präsidenten Tomo Šarf mit der „WMRA-Memorial Medal“ verabschiedet. Zugleich hob Šarf die Verdienste des deutschen Berglauffunktionärs hervor, der in den 26 Jahren seiner Tätigkeit als „Director of Organisation“ viele Welt- und Europameisterschaften auf allen Kontinenten betreute und maßgeblichen Anteil daran hatte, dass die Titelkämpfe der Mastersläufer den Status Weltmeisterschaften erhielten. Eine letzte „Amtshandlung“ wird Wolfgang Münzel am 3. September 2022 bei den WMRA/WMA World Masters Championships in Glen of Aherlow (Irland) als Technischer Delegierter wahrnehmen. Als einer der weltbesten Bergläufer nahm er übrigens achtmal bei der World Trophy, dem Vorläufer der 2009 eingeführten Weltmeisterschaften, teil und gewann 1988 in Keswick (Groß-Britannien) die Bronzemedaille.