Doppelmeisterin Maude Mathys (Foto: European Athletics)

Überwiegend Enttäuschungen am Tag 2 und 3

Die mit vielen Hoffnungen gestartete Anna Hahner nur 23. Im 47 km-Trail – Alleine Maximilian Zeus punktete beim finalen Up-and-down-Wettbewerb als Fünfzehnter – Überragend: Maude Mathys und Ida Waldal mit zweimal Einzel-Gold – Premiere der European Athletics Off-Road Championships in El Paso

Das deutsche Team mit U20-Titelträger Lukas Ehrle an der Spitze glänzte lediglich am ersten Tag der erstmals als Kombination von Mountain- und Trail-Running durchgeführten European Athletics Off-Road Championships in El Paso, unter dem Strich reichte dies zusammen mit Belgien (Trailsieger Maximilien Drion de Chapois) unter den neun Medaillenteams zu Rang sieben. Italien zeigte sich einmal mehr mit insgesamt 13 Medaillen (darunter fünfmal Gold) als bestes Team Europas, gefolgt von Frankreich (11 Medaillen, ebenso fünfmal Gold) und der überraschend starken Schweiz (8 Medaillen, darunter zweimal Gold durch Maude Mathys und das Frauenteam). Als überaus positiv zu bewerten sind freilich das Abschneiden von Domenika Mayer (Vierte beim bergauf führenden Berglauf) und des Frauenteams mit Domenika Mayer, Lisa Oed und Esther Jacobitz auf Rang vier sowie Rang acht für Maximilian Zeus im bergaufführenden Berglauf.

Nach dem starken Auftakt gab es bei den beiden weiteren Wettkampftagen durchweg Enttäuschungen, sieht man einmal von wiederum Maximilian Zeus ab, der im am Schlußtag beim Up-and-down-Berglauf über 17,6 km und 858 Höhenmeter als Fünfzehnter ins Ziel kam, dies unter Berücksichtigung, dass diese Disziplin nicht unbedingt zu den Stärken des 27jährigen Regensburgers zählt. Den Sieg holte sich Sylvain Cochard (1:06:02) vor dem Uphill-Champion Cesare Maestri /1:06:42) und dem erneut Dritten Dominik Rolli (1:07:41)

Sichtlich enttäuscht war vor allem Anna Hahner, die seit einem Jahr vom Straßen- und Marathonlauf zur Trailszene gewechselt ist und sogar vom Trail-Magazin als „Trailläuferin des Jahres 2021“ ausgezeichnet wurde. Als 23. (und vorletzte im Ziel des überraschend kleinen Starterfeldes) hatte sie auf der 47,4 km-Distanz mit 2562 Höhenmetern letztlich mit 5:16:55 Stunden über eine Stunde Rückstand auf die überragenden Trailspezialistinnen wie Blandine L‘Hirondel (4:11:22), Nuria Gil (Spanien/ 4:18:16) und Mathilde Sagnes (Frankfreich/ 4:22:12). Im Ziel sprach Anna Hahner von einer bitteren Lehrstunde, die sie allerdings für die kommenden Rennen stärker zurückkehren lässt. „Gelernt habe ich viel, vor allem zu leiden“, wird die frühere Marathon-Olympiastarterin zitiert.

Kaum besser erging es Marcel Höche bei den Männern. Als 22. blieb er mit seiner Endzeit von 4:09:10 Stunden deutlich hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Den Sieg holte sich der Belgier Maximilien Drion du Chapois (3:43:01) vor den beiden Franzosen Arnauld Bonin (3:43:55) und Thomas Cardin (3:45:42).

Die Up-and-down-Wettbewerbe am Schlußtag wurden zum Triumph für Maude Mathys (Schweiz) und Ida Waldal (Norwegen). Die Schweizerin lief auf der 17,6 km-Strecke mit 858 Höhenmetern zu einem kontrollierten Sieg, nachdem sie am Freitag zum vierten Mal in Folge Europameisterin um Uphill-Berglauf vor der Berglauf-Legende Andrea Mayr wurde. Mit souverän herausgelaufenen 1:17:30 Stunden hatte sie eine Minute Vorsprung vor der Rumänin Monica Florea (1:18:38) und der Britin Sout Adkin (1:19:35). Für die einzige deutsche Starterin blieb nach 1:30:23 Stunden lediglich Rang 32.

Die Skimo-Spezialistin Ida Waldal holte sich nach dem bergaufführenden Wettbewerb am Freitag nun auch den Titel über 5,4 km bergauf-bergab. Die 18jährige Norwegerin lag mit 24:37 Minuten gleich eine Minute vor der Britin Eve Whitaker (25:33) und Axelle Vicari (Italien/ 25:39) und betonte zugleich im Zielinterview, dass Bergablaufen ihr nicht besonders liegen würde. Das jedoch hatte das Ausdauertalent aus Norwegen nur zu deutlich widerlegt.