Topbesetzung beim LGT-Marathon im Fürstentum

Vorjahressiegerin Aline Camboulives trifft auf vierfache Siegerin Jasmin Nunige und -Simona Staicu – Platzchancen für die deutsche Berglaufhoffnung Michelle Maier – Regierungschef Adrian Hasler gibt Startschuss in Bendern

Trotz starker Konkurrenz hat sich der LGT-Marathon im viertkleinsten Staat Europas einen nachhaltigen Namen im internationalen Laufkalender geschaffen. Die Strecke im Fürstentum Liechtenstein ist gewiss 42,195 km lang, aber mit 1870 Höhenmeter mit den flachen Straßenlaufdistanzen nicht vergleichbar. Entsprechend sind auch die Streckenrekorde einzuordnen, die der Neuseeländer Jonathan Wyatt mit 2:56:27 und die Französin Aline Camboulives mit 3:10:44 Stunden halten. Am Samstag (12.) startet in Bendern die 17. Auflage des kleinen, aber feinen Landschaftsmarathons, den Startschuss wird dabei der Regierungschef Adrian Hasler für rund 800 LäuferInnen geben.

So stark wie nie wird das Feld der Frauen besetzt sein, denn mit der Vorjahressiegerin Aline Camboulives, der viermaligen Siegerin Jasmin Nunige (Schweiz) und der Ungarin Simona Staicu sind gleich drei Siegerinnen der bisherigen LGT-Marathon-Veranstaltungen am Start. Hinzu kommt die britische Weltklasseläuferin Claire Gordon. Für die deutsche Berglaufhoffnung Michelle Maier (PTSV Rosenheim) gibt es gute Platzchancen, zumal die 24jährige zuletzt starke Trainings- und Wettkampfergebnisse zu verzeichnen hatte. „Für das Podium wird es allerdings sehr schwer“, sagt Michelles Trainer Wilfried Raatz (Darmstadt), „wenn alle Topathleten antreten. Aber Michelle ist eine Läuferin, die kann über sich hinauswachsen!“ International lief sie zuletzt 2014 bei den Langdistanz-Weltmeisterschaften in Manitou Springs (USA) auf Platz 20 ins Ziel, das Jahr 2015 musste sie zwangsläufig wegen einer Verletzung streichen.

Deutlich schwächer, aber keineswegs uninteressant erscheint das Rennen bei den Männern zu werden. Nach kaum mehr als drei Stunden dürfte der Sieger in Malbun feststehen: Wird es der viermalige Sieger Patrick Wieser (Schweiz) oder der Vorjahressieger Gerd Frick (Italien) sein? Neben diesen beiden Kronfavoriten sind gewiss auch der einheimische Arnold Aemisegger (als Vorjahresdritter) oder Fricks Südtiroler Landsleute Hannes Rungger und Thomas Niederegger für einen Podestplatz zu beachten. Aus deutscher Sicht könnte der Kasseler Jörn Harland noch am ehesten in der Lage sein, einen Spitzenplatz zu belegen. Interessant ist aber auch das Abschneiden des früheren U 23-Weltklasseläufers Florian Heinzle (Österreich), der sich nach Jahren der Abstinenz wieder in einem hochkarätigen Rennen zeigen wird.