Junge Bergläuferinnen imponieren

WM-Qualifikation des DLV lockt zahlreiche Lauftalente an den Hauchenberg ins Allgäu – Mit Nada Balcarczyk und Sarah Kistner setzen sich zwei bereits routinierte Jungtalente eindrucksvoll durch – Quirin Schmölz gewinnt nach 2012 zum zweiten Mal den traditionsreichen Berglauf in Weitnau – Wiedersehen mit Lisa Reisinger

Zwei 17jährige Lauftalente haben dem 32. Hauchenberglauf in Weitnau/ Allgäu ihren Stempel aufgedrückt. In beeindruckender Manier setzte sich dabei Nada Balcarczyk von der LG Würm Athletik auf der 6,8 km langen Distanz mit 506 Höhenmetern in 34:27 Minuten vor Sarah Kistner (MTV Kronberg/ 35:22) durch. Beide Läuferinnen dürften sich damit einen Startplatz für die Berglauf-Weltmeisterschaften am 14. September in Casette di Massa (Italien) gesichert haben, denn der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat den Traditionslauf im Allgäu als Qualifikationslauf für das Weltchampionat angesetzt. Bei den Männern setzte sich mit Quirin Schmölz (Immenstadt) ein früheres Berglauf-Nationalmannschaftsmitglied durch, der in 29:48 Minuten bereits zum zweiten Mal nach 2012 den Hauchenberglauf gewinnen konnte.  

„Eine imponierende Vorstellung von Nada und Sarah“ zollte der deutsche Berglaufchef Wilfried Raatz den beiden Tagesschnellsten Hochachtung. „Mit diesen beiden können wir zuversichtlich zur WM fahren. Ich möchte hier aber auch Annika Seefeld einbeziehen, die bei ihrem ersten Berglauf überhaupt eine starke Leistung abliefern konnte!“ Und Nada Balcarczyk, vor kurzem erst süddeutsche 1500 m-Hindernismeisterin geworden, freute sich mit Recht über ihren tollen Lauf. „Ich war ganz schön nervös“, gestand die aus der Nähe von München stammende fast 17jährige. „Das hat sich vor allem erst dann gelegt, als ich die schnell gestarteten Mädels beim ersten Anstieg einholen konnte!“ Das Allroundtalent mit guten Perspektiven zählt neben dem Berglauf auch im Crosslauf und auf der Bahn zu den leistungsstärksten Jugendlichen des Jahrgangs 1997. Mit 34:27 Minuten lag sie gerade einmal eine Minute über dem Streckenrekord, den Johanna Kunze und die mehrfache deutsche Meisterin Lisa Reisinger gemeinsam mit 33:26 Minuten halten. Gleichaltrig ist auch Sarah Kistner, die vor allem durch ihre imponierende Leistungen beim Osterfelder Berglauf (Sieg 2013, Platz zwei 2014) aufgefallen war. Ein Jahr älter ist Annika Seefeld, die das DLV-Qualifikationsrennen auf Rang drei eingelaufen war. „Das ist eine ausgezeichnete Ausgangsbasis für den Berglauf bei den Frauen, zumal wir auch noch mit Melanie Albrecht die Europameisterin 2013 haben. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Mädchen dem Berglauf die Treue halten!“

Den Tagessieg bei den Männern holte sich nach 2012 erneut Quirin Schmölz (Immenstadt). Der 27jährige Wirtschaftsingenieur lief bei guten äußeren Bedingungen, lediglich die Treppen- und Wurzelpassage als die Schlüsselstelle des eher kurzen Berglaufes war durch die am Morgen niedergehenden Regenfällen etwas rutschig, mit 29:48 eine beachtliche Zeit. 35 Sekunden dahinter folgte mit Edwin Singer (TV Erkheim) der zweitschnellste Läufer des Tages. „Für den ersten Berglauf der Saison lief es gut“, gestand Quirin Schmölz nach seinem erneuten Sieg an seinem Hausberg, der sich nach einer kurzen Karriere als Bergläufer, er stand als Junior in der deutschen Berglauf-Nationalmannschaft, vornehmlich bei Wettbewerben auf dem Mountainbike erfolgreich zeigt. 

Am Hauchenberg gab es übrigens auch ein Wiedersehen mit Lisa Reisinger, der dreifachen deutschen Berglaufmeisterin (2009 bis 2011). Eine tückische Krankheit hatte die aus Altenstadt in Hessen stammende Bergläuferin zum frühen Ausstieg als Leistungssportlerin gezwungen, nach langwieriger Therapie ist die Lebenspartnerin von Quirin Schmölz inzwischen wieder läuferisch aktiv, wenngleich nicht am Berg. „Die Berge vermisse ich natürlich, bin aber sehr froh, überhaupt wieder mit angezogener Handbremse Sport betreiben zu können!“