Beim U18-Berglauf-Cup des Berglauf-Weltverbandes WMRA zeigen die beiden Tradionsländer ihre Qualität bei der Nachwuchsförderung – Deutsche Teilnehmer fehlten beim Aufeinandertreffen der Nationen im italienischen Susa – Andrea Mayr knackte am Kitzbüheler Horn ihren eigenen Streckenrekord
Gold, Silber und Bronze – so lautete die Bilanz der italienischen Girls und der französischen Boys beim 14. International U18 Mountain Running Cup, der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft des Berglauf-Weltverbandes WMRA, im italienischen Susa. Mit der Idealpunktzahl von jeweils 6 Punkten gab es als „Dreingabe“ noch den Mannschaftssieg. Damit zeigten die beiden Berglauf-Traditionsländer ihre hervorragende Qualität bei der Nachwuchsarbeit. Bei den U20- Europameisterschaften vor sechs Wochen in Zermatt gab es die älteren Jahrgänge unterschiedliche Ergebnisse: Während die Italienerinnen auch hier Teamgold gewannen, mussten sich die französischen Boys mit Rang vier begnügen.
Katja Pattis gewann bei den U18-Girls nach 19:52 Minuten für die 4,1 km lange Strecke mit 200 Höhenmetern mit sicherem Vorsprung vor ihren Teamkolleginnen Luna Giovanetti (20:05) und Axelle Vicari (20:06), die „nicht-italienische“ Konkurrenz wurde von Tugce Özkan mit sichtbarem Abstand von 13 Sekunden angeführt. Hinter Italien belegten die Türkei und die USA mit jeweils 30 Punkten die Plätze zwei und drei. Lediglich auf 23 Punkte wäre Groß-Britannien gekommen, doch bei WMRA-Titelkämpfen treten Wales, Schottland und England mit separaten Teams auf, die im Kampf um die begehrten Medaillen kaum eine Chance haben.
Dieses Handicap gilt freilich auch für die Boys der britischen Insel, die mit 27 Punkten hinter dem souveränen Frankreich (6) auch hier Silber gewonnen hätten. Das holte sich zumindest mit Wales eine Vertretung von der Insel, die mit 33 Punkten knapp vor den mit 36 Punkten gleichauf liegenden Teams aus der Türkei und Italien lagen. In der Einzelwertung gelang den Franzosen der Sweep durch Hugo Schropfer (16:54), Basile Basset (16:54) und Mael Allaire (17:00).
Beim Stell-dich-ein des Nachwuchses wurde eine deutsche Vertretung vermisst, nach des misslungenen Auftritts bei den U20-Europameisterschaften in Zermatt verzichtete man beim DLV von vorne herein auf eine Nominierung, zumal in den Jugendklassen ein sichtbares Förderkonzept nicht erkennbar ist.
„Wir haben an diesem Wochenende phantastische Rennen und vor allem große Begeisterung und Einsatz bei unseren jungen Stars der Zukunft gesehen, denn das ist der Schlüssel für die weitere Entwicklung für unseren Sport“, so der WMRA-präsident Jonathan Wyatt.
Derweil feierte Andrea Mayr beim traditionsreichen Kitzbüheler Horn Bergstraßenlauf bei ihrem vierten Sieg seit 2013 eine neue Streckenrekordmarke. Mit 1:04:03 Stunden verbesserte sie die seit 2017 mit glatten 1:07:00 Stunden von ihr fixierten Kursrekord erheblich. Fünf Minuten hinter ihr holte sich die Äthiopierin Sintayehu Kibebo das zweite Preisgeld, die Vorjahressiegerin Purity Gitonga wurde gar nur hinter der Kitzbüheler Skibergsteigerin Alexandra Hauser nur Vierte. Bei den Männern verpasste der nach einer Dopingsperre wieder startberechtigte Ex-Weltmeister Petro Mamu in 56:26 Minuten den seit 2000 von Jonathan Wyatt (Neuseeland) gehaltenen Kursrekord um gerade einmal eine halbe Minute. Während der Kenianer Timothy Kirui in 57:38 Zweiter wurde, musste dessen Teamkollege beim kenianischen Rennstall run2gether, der zweimalige Horn-Sieger Geoffrey Ndungu wegen Verletzung absagen.