Deutsche Bergläufer mit starkem Aufgebot am legendären Pikes Peak

WMRA-Langdistanz-Challenge über 20 Kilometer und 2400 Höhenmeter gilt nicht zuletzt wegen der besonderen Höhenlage als besondere Herausforderung – LGT-Marathon-Sieger Stefan Hubert mit den besten Einzelchancen

Vor vier Jahren kehrten die deutschen Bergläufer mit gleich zwei Medaillen aus Manitou Springs zurück, dem Austragungsort der WMRA Long Distance-Challenge, der Langdistanz-Weltmeisterschaft des Berglauf- Weltverbandes. Am legendären Pikes Peak holten dabei nach 20 Kilometern und 2400 Höhenmetern die Frauen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Silber, die Männer Bronze. An gleicher Stelle findet am 16. August erneut das Weltchampionat statt. Angesichts der deutlich stärkeren Konkurrenz ist die Aufgabe für die deutschen Bergläufer weitaus schwieriger als 2010.

Unter den Startern aus insgesamt 19 Nationen sind mit Mitja Kosovelj (Slowenien) und Antonella Confortola (Italien) die beiden Titelverteidiger des letztjährigen WMRA-Championats in Szklarska Poreba (Polen), hinzu kommen mit Stevie Kremer und Brandy Erholtz die Siegerinnen der Jahre 2013 und 2010. Im Favoritenkreis ist aber auch der dreifache Berglauf-Vize-Weltmeister Azerya Teklay Weldemariam aus Eritrea, der 2019, 2010 und 2012 jeweils Silber auf der Normaldistanz gewinnen konnte. In der Mannschaftswertung sind die Gastgeber klare Favoriten, denn angesichts der besonderen Höhenlage mit dem Start auf 1900 Metern und dem Ziel auf 4 300 Metern sind die US- Läufer erneut favorisiert, denn diese konnten sich über eine lange Zeitspanne hinweg auf dieses Laufspektakel vorbereiten.
Nach einer zumeist dreiwöchigen Vorbereitung in verschiedenen Alpenregionen in der Schweiz, Österreich, Italien und USA konnten sich die deutschen Bergläufer Stefan Hubert (SV Sömmerda), Christian Seiler (GutsMuths Rennsteiglaufverein) und Marco Sturm (SWC Regensburg) und Lea Bäuscher (TSV ovag Friedberg-Fauerbach), Michelle Maier (PTSV Rosenheim) und Stefanie Rexhäuser (PSV GW Kassel) auf diese besondere Herausforderung einstellen, wenngleich die große Höhe in den europäischen Alpenländern nicht trainiert werden kann. „Wir gehen mit dem derzeit besten Aufgebot in Manitou Springs an den Start“, kündigt der deutsche Berglauf- Chef Wilfried Raatz an.

Die besten Chancen in der Einzelwertung müssen nach den bisherigen Saison-Resultaten dem Thüringer Stefan Hubert eingeräumt werden, der im Frühsommer unter anderem auch den LGT Alpin-Marathon im Fürstentum Liechtenstein gewinnen konnte. „Eine Top Acht-Platzierung ist machbar“, schätzt der Berglauf-Chef die Chancen, „aber auch Christian und Marco sollten nicht allzu weit dahinter folgen. Das eröffnet natürlich auch eine gute Chance auf eine Top-Platzierung in der Mannschaftswertung!“

Bei den Frauen ruhen die deutschen Hoffnungen vor allem auf Stefanie Rexhäuser, die vor zwei Jahren bei den Titelkämpfen im Rahmen des Jungfrau-Marathon als Fünfzehnte eine starke Leistung abrufen konnte. Gespannt dürfte man allerdings auch auf das Abschneiden der jungen Michelle Maier sein, die sich zusammen mit der routinierten Marathonläuferin Lea Bäuscher ebenfalls in Liechtenstein qualifizieren konnte.