Daniela Gassmann erneut am Matterhorn erfolgreich

Das Stell-dich-ein der Weltelite am Matterhorn gehört längst der Vergangenheit an. Zug um Zug haben die wechselnden OK-Chefs dem Breitensport ein deutlich stärkeres Gewicht eingeräumt als es der heutige Ehrenpräsident Pius Fuchs in seiner Amtszeit tat, als der Matterhornlauf neben Bergen/ Chiemgau, Telfes/ Stubaital und Susa/ Italien zum seinerzeit höchst attraktiven Grand-Prix zählte. Inzwischen ist alleine noch der Schlickeralmlauf im Stubaital Wertungslauf im Berglauf-Circuit. Dieser kräftige Einschnitt hat den Teilnehmerzahlen am Matterhorn keineswegs einen Abbruch getan, auch wenn bei der 27. Auflage mit 781 Finisher (Einschließlich der Touristen und Walker) auch hier ein Rückgang zu verzeichnen war.

Entgegen der Ausschreibung reduzierte allerdings kurzfristig OK-Chef Reto Wyss kurzerhand die Prämien auf die Plätze 1 bis 3 des Gesamteinlaufes und sorgte damit für so manche Diskussion am Rande der Siegerehrung, die erstmals am Ziel am Schwarzsee in 2 582 m Höhe vor dem erneut wolkenfrei sichtbaren Matterhornmassiv durchgeführt wurde. Daniela Gassmann konnte sich keineswegs über mangelnde Aufmerksamkeit beklagen, denn die mehrfache Schweizer Meisterin gewann nach 2008 auch in diesem Jahr nach Belieben. Rangierten im Vorjahr die beiden starken Britinnen Sarah Tunstall und Victoria Wilkinson auf den nächsten Rängen, so war heuer deren Landsfrau Elizabeth Hawker, deren Stärke allerdings auf den längeren Berglaufdistanzen wie dem Zermatt- Marathon, dem Swiss Alpine-Marathon oder dem LGT-Marathon liegt, die sie allesamt bereits für sich entschieden hatte, nächst schnellste Konkurrentin. Doch die Britin lag bereits vier Minuten zurück. Zwei weitere Minuten später folgte mit Veronika Ulrich die deutsche Vizemeisterin, die den Matterhornlauf zum Abschluss eines dreiwöchigen Höhentrainingslagers auf der Bettmeralp absolvierte. „Wegen einer Erkältung war ich heute nicht im Vollbesitz meiner Kräfte“, gestand die Hessin im Ziel „sonst hätte ich Lizzy Hawker Paroli bieten können!“ 

Nach den Erfolgen von Timo Zeiler in den Jahren 2007 und 2008 durfte sich bei den Männern bei der 27. Auflage der Eriträer Michael Mehari in die Siegerlisten des Berglauf-Klassikers eintragen. Mit 59:50 Minuten blieb die Siegerzeit am Ziel am 2 582 m hoch gelegenen Schwarzsee allerdings gleich um vier Minuten zurück hinter der Streckenbestzeit Zeilers, der im Vorjahr 55:33 Minuten schnell war. Allerdings gab es erneut bei der Streckenführung eine Veränderung, so dass die Laufzeiten nur bedingt vergleichbar sein dürften.

In Abwesenheit von Zeiler wurde Marco Sturm, der nach anfänglichem Spitzenplatz mit Rang elf zufrieden sein musste, bester deutscher Starter. Auch der Regensburger war zuvor im Trainingslager auf der Bettmeralp. Altersklassenerfolge gab es für einige deutsche Starter: Christian Mai (Steinach) gewann wie Marina Dotterweich (Zapfendorf) die Juniorenklasse. Altmeister Charly Doll sicherte sich die M 55, während seine Frau Friederike die W 50-Klasse für sich entscheiden konnte.