Deutsche Bergläufer kämpfen um die WM-Startberechtigung beim LGT-Marathon von Bendern nach Malbun – Direktes Aufeinandertreffen ermöglicht objektive Beurteilung der Leistungsfähigkeit
Nur wenige Kilometer vom österreichischen Mehrkampf-Mekka Götzis entfernt, in dem vor Wochenfrist die deutschen Mehrkämpfer um Lilli Schwarzkopf, Jennifer Oeser, Pascal Behrenbruch und Co. um die Olympiatickets kämpften, bewirbt sich beim LGT-Marathon zwischen Bendern und Malbun im Fürstentum Liechtenstein praktisch ein Dutzend Bergläufer um die Startberechtigung bei den Berglauf-Langdistanz-Weltmeisterschaften beim Jungfrau-Marathon (8./9. September). „Der LGT-Marathon ist eine von zwei Qualifikationsmöglichkeiten für deutsche Läufer. Nach dem in fünf Wochen folgenden Zermatt-Marathon werden wir eine Mannschaft zur Nominierung vorschlagen“, so der DLV-Berglaufberater Wolfgang Münzel zum Procedere zur Nominierung.
„Das Interesse innerhalb der deutschen Berglaufszene ist groß, so dass wir mit einem schlagkräftigen Team für die Weltmeisterschaften rechnen können!“ Nicht zuletzt deshalb hat der Deutsche Leichtathletik-Verband dieses Langdistanz-Championat im Berner Oberland auch als Saisonhöhepunkt bestimmt. Im internationalen Starterfeld können sich die DLV-Verantwortlichen im direkten Aufeinandertreffen der WM-Kandidaten nicht nur ein ausgezeichnetes Bild über den aktuellen Leistungsstand, sondern auch über die internationale Konkurrenzfähigkeit machen. Wenn am Samstagmorgen im Fürstentum Liechtenstein der Startschuss über die 42,195 km-Strecke fällt, dann müssen neben der Marathondistanz auch 1870 Höhenmeter überwunden werden.
Bei den Männern kommt es zu einem Duell der drei Erstplatzierten des letztjährigen LGT-Marathon mit Patrick Wieser, Bruno Heuberger (beide Schweiz) und dem Regensburger Marco Sturm, der nicht zuletzt durch seine Streckenkenntnisse als einer der sicheren Kandidaten auf einen WM-Startplatz gilt, mit dem starken Ungarn Adam Kovacs. Aussichtsreich sind zudem unter den deutschen Startern vor allem Stefan Hubert (SV Sömmerda), Josef Beha (FC Unterkirnach) und Ulrich Benz (LG Brandenkopf).
Bei den Frauen geht die zweifache Swiss-Alpine-Marathon-Siegerin Jasmin Nunige (Schweiz) als klare Favoritin in den Wettbewerb. Unter den deutschen Läuferinnen gelten Stefanie Wiesmair (PSV GW Kassel), Michaela Schedler (Team Salomon) und Lea Bäuscher (TSV Friedberg-Fauerbach) sowie die wegen Verletzung lange pausierende Britta Müller (VfL Freudenstadt) als Kandidaten für Podestplätze. Bei den Langdistanz- Weltmeisterschaften 2010 am Pikes Peak im US-Staat Colorado holten die deutschen Mannschaften übrigens mit Silber (Frauen) und Bronze (Männer) zwei Medaillen.