Meister Timo Zeiler auf der Gamperney Alp deutlich zurück – Josef Beha und Diana Lehmann beste Deutsche – Tagessiege für Schweizer Asse David Schneider und Daniela Gassmann-Bahr
Die beiden Schweizer Asse David Schneider und Daniela Gassmann-Bahr dominierten den 27. Gamperney- Berglauf über 8,8 km und 1000 Höhenmetern in Grabs in der Ostschweiz. Bei der zugleich ausgetragenen EM- Qualifikation des Deutschen Berglauf-Verbandes (DLV) überraschte bei den Männern der Schwarzwälder Josef Beha (FC Unterkirnach) auf Rang drei des Gesamteinlaufes, während der dreifache deutsche Meister Timo Zeiler (MTG Mannheim) unter Wert geschlagen nur als viertbester DLV-Läufer auf der Gamperney Alp einlaufen konnte. Beste deutsche Starterin war Diana Lehmann (Potsdamer LC) auf Rang fünf.
Der frühere Orientierungsläufer David Schneider ist derzeit der beste Schweizer Bergläufer. Der 30jährige wiederholte bei der 27. Ausgabe des Gamperney-Berglaufes seinen Vorjahressieg und zeigte vor allem im steilen Schlußterrain seine Qualitäten. Mit 45:17 Minuten lag er schlussendlich klar vor dem Äthiopier Zeremaiam Berne (46:00) und dem überraschend starken Josef Beha, der mit 46:19 Minuten bester DLV-Läufer war und sich damit das Ticket für die Berglauf-Europameisterschaften am 10. Juli in Bursa (Türkei) sicherte. Knapp eine Minute zurück folgte mit Korbinian Schönberger auf Rang vier der nächstbeste Deutsche. „Eigentlich hatte ich wegen einer Erkältung bereits den Start in Grabs abgesagt“, gestand Josef Beha, „als ich mich heute morgen allerdings gut fühlte, bin ich dann doch noch nach Grabs angereist. Es hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt“, so der Unterkirnacher, der nach einem dreiwöchigen Trainingsaufenthalt in Kenia zunächst mit einer Magen-Darm- Infektion zurückgekehrt war und deshalb kaum trainieren konnte. „Ich konnte gerade im steilen Aufstieg mit viel Kraft laufen und wäre fast noch zweiter geworden“ freute sich Beha.
Ziemlich enttäuschend lief hingegen für Timo Zeiler der Gamperney-Berglauf. „Bei mir ging heute praktisch gar nichts. Ich musste schon früh die Spitzengruppe ziehen lassen“ gestand der Gamperney-Sieger 2009 sichtlich enttäuscht. „Ich führe dies aber auch auf eine stressige Arbeitswoche in England zurück“ suchte der dreifache deutsche Berglaufmeister und EM-Vierte eine Erklärung für sein schwaches Resultat. „So schlecht habe ich hier noch nie abgeschnitten!“ Dennoch wird der DLV auf den derzeit international renommiertesten Bergläufer bei den Europameisterschaften nicht verzichten können. Derzeit zeichnet sich eine Mannschaft mit Josef Beha, Korbinian Schönberger und Timo Zeiler ab. Für den vierten Platz im Team empfahl sich der überraschend starke Stefan Hubert (Potsdamer LC) als Siebter des Gesamteinlaufes. Interessiert ist allerdings auch Manuel Stöckert (TSV Ostheim), der wegen eines Staffeleinsatzes für seinen Verein nicht in die Schweiz angereist war.
Bei den Frauen hatten die deutschen Vertreterinnen mit dem Ausgang des Rennens nicht zu tun. Mit 54:17 Minuten dominierten die beiden Schweizerinnen Daniela Gassmann-Bahr (54:17) und Angela Haldimann (55:24) das Feld. Für die noch vor zwei Woche am Kandel im südbadischen Waldkirch erfolgreiche Diana Lehmann reichte es diesmal nur zu Rang fünf, dahinter folgte mit nur 20 Sekunden Rückstand die erstmals in der Frauenklasse startberechtigte Nora Coenen (LG Wettenberg). Die zweifache deutsche Meisterin Lisa Reisinger (SSC Hanau-Rodenbach) war nicht am Start.
Nach einer ergänzenden Sichtung im Rahmen der Österreichischen Meisterschaften beim Kanzelwandberglauf im Kleinwalsertal wird der DLV am 12. Juni die Mannschaft für die Europameisterschaften benennen. Nachdrücklich empfohlen hat sich für das Juniorenteam der 16jährige Adrian Uhl (LG Brandenkopf), der den über 5,8 km und 425 Höhenmetern führenden Jugendlauf am Gamperneyberg gewinnen konnte.