Andrea Mayr brilliert beim Weltcup-Auftakt in Bludenz

Starker Auftritt der Deutschen Melanie Noll und Monique Siegel – Kenianischer Nobody Simon Muthoni bezwingt Vize-Europameister Alex Baldaccini

Ein brillanter Auftakt in die internationale Berglaufsaison gelang am Pfingstsonntag dem Berglaufteam Bludenz mit Organisator Hubert Rödhammer mit der Ausrichtung des ersten Wertungslaufes zum WMRA-Weltcup 2014 am Muttersberg – und vor allem der dreifachen Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr aus Wien, die als Gesamtneunte (!) der Konkurrenz in beeindruckender Manier distanzierte. Die Allroundläuferin mit Hauptberuf Ärztin lief die 8,460 km lange Strecke mit 1140 Höhenmetern am Muttersberg in 51:44 Minuten. Bei den Männern schlug der unbekannte Kenianer Simon Muthoni in 48:13 Minuten den Vize-Europameister Alex Baldaccini (Italien) um 16 Sekunden, Dritter wurde mit Hirum Wandangi (49:02) ein weiterer Kenianer.

Einen starken Eindruck hinterließen auch mit Melanie Noll (TSV Annweiler) und Monique Siegel 8SG Adelsberg) zwei deutsche Läuferinnen. In einem Spitzenfeld, das nicht nur Andrea Mayr als EM-würdig nannte, gewann die Österreicherin mit zwei Minuten Vorsprung vor der Langdistanz-WM-Zweiten Sabine Reiner (53:48) und der früheren Weltmeisterin Valentina Belotti (Italien/ 56:41). Auf Rang vier kam die Kenianerin Veronicah Maina (56:55) vor der zum Saisonauftakt am Wallberg siegreichen Ungarin Timea Merényi (57:13) und Karin Freitag (Österreich/ 58:17). Die deutsche Berglaufmeisterin 2012 Melanie Noll holte sich in einem starken Rennen Rang sieben und damit gute Weltcup-Punkte in 58:37). „Damit bin ich sehr zufrieden, denn das Feld war noch nie so stark außerhalb von internationalen Titelkämpfen!“ freute sich die 30jährige Bankangestellte.

Eine allerdings größere Überraschung schaffte Monique Siegel, die eigentlich Skilangläuferin ist und als Quereinsteigerin einen tollen Einstieg in die internationale Berglaufklasse schaffte. „Ich konnte natürlich unbeschwert ins Rennen gehen, weil auch niemand mit mir rechnete. Hat mir sehr gut gefallen. Ich glaube, ich komme wieder….“. Damit hat die 25jährige Sächsin mit Lebensmittelpunkt Ruhpolding plötzlich gute Chancen auf einen Einsatz in der Berglauf-Nationalmannschaft, denn der DLV hat den Muttersberglauf als erste WM- Qualifikation angesetzt.

Nachlegen muss hingegen die deutsche Berglaufmeisterin Birgit Unterberger (OSC Berlin), die nach einer Verletzung im Winter um den Anschluss kämpft und als Dreizehnte unter Wert geschlagen wurde. „Ich weiß, dass ich noch einige Wochen brauche, um die gewünschte Form zu haben. Deshalb bin ich für die Saison-Höhepunkte im September noch zuversichtlich!“ Einen guten Eindruck hinterließ die erst 16jährige Nada Balcarczyk (LG Würm Athletik) als Fünfzehnte.

Im deutlich schwächeren Männerfeld belegte der Schweizer David Schneider Rang vier vor dem Liechtensteiner Arnold Aemisegger und dem für die LG Passau startende Österreicher Stefan Paternoster. Deutsche Spitzenläufer waren beim Weltcup-Auftakt in Bludenz nicht am Start.