Berglauf-Grand-Prix mangelt es weiterhin an Akzeptanz in der internationalen Laufszene – Hoffnung auf 2012
Der fünffache Europameister Ahmet Arslan (Türkei) und Lucija Krkoč (Slowenien) sind die Sieger des WMRA- Grand-Prix 2011 des Berglauf-Weltverbandes. Beide Athleten traten bei vier von sechs Wertungsläufen an und sammelten mit 407 bzw. 405 Punkten eine fast identische Zählerquote. Der Schweizer David Schneider (287) und die Italienerin Antonella Confortola (327) sind die nächstbesten Läufer in einem Wettbewerb, der einmal mehr nur eine geringe Akzeptanz in der internationalen Laufszene genießt. Für den Berglauf-Weltverband (MWRA) bleibt nach dem ernüchternden Resultat 2011 mit 26 gelisteten Männern und 19 gelisteten Frauen die Hoffnung auf die nächste Saison, da mit dem türkischen Elektronikkonzerns Vestel A.S. ein potenter Geldgeber in den Berglauf- Grand-Prix parat steht, der die einzelnen Wertungsrennen, vor allem aber das Finale in der türkischen Zwei- Millionen-Stadt Bursa mit ansprechenden Prämien aufwerten möchte.
Unter diesen bereits vor einem Jahr gemachten finanziellen Zusagen war der WMRA-Berglauf-Grand-Prix weitgehend eine Notlösung, da gleich drei Bergauf-bergab-Wettbewerbe in Arco (Italien), den Weltmeisterschaften in Tirana (Albanien) und Ljubljana (Slowenien) für die meisten der international orientierten Bergläufer als nicht akzeptabel galten. So ist es letztlich kein Wunder, dass mit Ahmet Arslan und Lucija Krkoč zwei Bergläufer die meisten Punkte sammelten, die auch als exzellente Bergläufer bekannt sind. So gewann die Slowenin beim Auftakt im italienischen Arco vor der Britin Emma Clayton und beim Finale beim Smarna Gora- Race in Ljubljana mit deutlichem Vorsprung, gewann aber auch den schweren bergauf führenden Grintovec- Berglauf in Kamnik (Slowenien) und wurde beim Harakiri-Run in Mayrhofen (Österreich) hinter Antonella Confortola Zweite. Die Italienerin entpuppt sich immer mehr am Ende ihrer erfolgreichen Skilanglauf-Karriere als eine absolute Spitzenläuferin im Berglaufen. Hinter Confortola belegten in der Endwertung der Frauen mit Emma Clayton und Lauren Jesca zwei Bergauf-bergab-Spezialistinnen die nächsten Ränge. Weder Andrea Mayr (Österreich) noch Martina Strähl (Schweiz) als Welt- bzw. Europameisterin zeigten sich in diesem Jahr im Grand- Prix-Circuit – und das sagt schon vieles über das Leistungsniveau der Veranstaltung.
Bei den Männern setzte sich der Schweizer David Schneider mit seinem Sieg beim Grand-Ballon in Willer-s-Thur (Frankreich) und den zweiten Plätzen beim Grintovec-Race und beim Smarna-Gora-Race in der Schlusswertung auf Rang zwei hinter Arslan. Die nächstplatzierten Italienern Gabriele Abate und Martin Dematteis, dem Slowenen Mitja Kosovelj und Martins Zwillingsbruder Bernard Dematteis sind exzellente Allroundläufer, die sowohl bergauf als auch bergauf-bergab laufen können. Mit Marion Kapuscinski und Simon Lechleitner sind zumindest zwei Österreicher auf den Plätzen sieben bzw. sechzehn notiert, während Deutschland alleine durch Timo Zeiler (MTG Mannheim) vertreten ist, der mit zwei Wertungsläufen als 18. gelistet ist.