Berglauf-DM im Rahmen des Hörnle-Berglaufes über 7 km und 640 Höhenmeter – Domenika Meyer nach starken „Flach“-Ergebnissen erste Anwärterin auf den Berglauftitel – Regensburger Duell um den Männertitel?
„Das habe ich unter den gegebenen Umständen nicht erwartet“ staunt Veranstaltungsleiter Michael Clever über die mit 325 Teilnehmern gut frequentierten Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Bad Kohlgrub. Dies ist gewiss vor dem Hintergrund einer starken Zurückhaltung mit vornehmlich Absagen von deutschen Berglauf-Veranstaltern angesichts der Corona-Pandemie bedingten behördlichen Auflagen zu sehen, während die Anrainerländer seit Frühjahr mit zumeist beachtlich hoher Beteiligung wie zuletzt die Masters-Berglaufmeisterschaften in Telfes (Österreich), der Jungfrau-Marathon (Schweiz) oder der Drei Zinnen-Alpin-Lauf in Sexten (Italien) durchführen konnten.
Mit lediglich 7,03 km und einer Höhendifferenz von 639 m ist der Meisterschaftsparcours durchaus auch eine Strecke für Quereinsteiger aus dem Langstreckenbereich oder aus der Sparte Duathlon undTriathlon. Auffällig ist jedenfalls die weitgehende Abstinenz der Nationalkader des DLV. So fehlen bis auf Sarah Kistner (MTV Kronberg) und Maximilian Zeus (LG Telis Finanz Regensburg) die Meister der vergangenen Jahre. Deshalb spricht vieles für neue Titelträger. Nach den überzeugenden Ergebnissenauf der Straße und Bahn ist Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) die erste Titelanwärterin, die zwar auf einem Bergauf-bergab-Kurs bei den Berglauf-Europameisterschaften in Skopje (2017) schon einmal im DLV-Dress als Siebte für ein beachtliches Resultat sorgen konnte, aber in den Folgejahren vornehmlich auf Flachdistanzen für Aufsehen sorgte. Ihr hohes Geschwindigkeitspotential wird sie deshalb vornehmlich auf den Flachpassagen der Hörnle-Strecke nutzen können. Überraschend taucht mit Laura Hottenrott (PSV GW Kassel) ein Marathonass gemäss Presseinfo des Organisators als Starterin auf, die allerdings in der Vorwoche überraschend als Siegerin des Jungfrau-Marathon für einen Coup sorgen konnte.
Nach längerer Abstinenz hat mit Melanie Noll (TuS Heltersberg) die deutsche Meisterin des Jahres 2012 wieder für Titelkämpfe gemeldet. Sie wird in den Kampf um die Spitzenplätze wie auch für die Sonderwertung W35 in Betracht kommen wie die vor zwei Wochen zu Weltmeisterehren gelaufenen Kerstin Esterlechner (PTSV Rosenheim/ W40) und Simone Raatz (ASC Darmstadt/W45). Chancen haben ebenso Regina Högl (LG Region Landshut), Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen) und die eigentliche Duathletin Annika Vössing (Ayyo-Team Essen).
Bei den Männern spricht vieles für das Telis-Finanz-Duell zwischen Maximilian Zeus und dem eigentlichen Hindernisspezialisten Konstantin Wedel, der 2019 in Breitungen bereits die Silbermedaille gewonnen hatte. René Menzel (LG Nord Berlin), Philipp Stuckhardt (Laufteam Kassel) und der junge David Sambale (TV Immenstadt) sind weitere Medaillenanwärter. Erfreulich ist die gute Resonanz bei den U20-Junioren, hier sind für den männlichen und weiblichen Bereich 29 bzw. 18 Meldungen eingegangen.
Der Startschuss für die Männer fällt am Samstag (18.9.) um 11.00 Uhr an der Dorflinde, die Frauen starten zehn Minuten später.