Zur 36. Auflage des Swissalpine werden in Davos 2500 Starter für die vier Wettbewerbe zwischen 10 und 68 Kilometer erwartet – Gelingt dem deutschen Laufass Benedikt Hoffmann der Triple-Erfolg nach Zermatt und Grindelwald?
Zum 36. Mal steht Ende Juli (24./ 25.) mit dem Swissalpine in der Landschaft Davos das hochalpine Laufspektakel an, das selbst im „Corona-Jahr 2020“ mit einem reduzierten Laufprogramm und starken Hygienevorschriften in der Berglauf- und Trailszene für enorme Schlagzeilen sorgte. Aber auch 2021 wird es durch die Corona-Pandemie Einschränkungen geben, dennoch rechnen die Organisatoren dieser Traditionsveranstaltung mit 2500 Teilnehmern aus 40 Ländern. Eine gewiss stolze Beteiligung für die Zwei-Tages-Veranstaltung, die am Samstag (24.) mit der Königsdisziplin K68 über 67,6 km und 2606 Höhenmetern und am Sonntag (25.) mit dem Marathonlauf K43 über 42,7 km und 1424 Höhenmetern zwei Topwettbewerbe aufzuweisen hat. Mit derzeit 700 bzw. 650 Teilnehmern haben diese Läufe eine starke Resonanz gefunden, zumal gespickt mit Topathleten der Szene, wenngleich der Swissalpine eines geblieben ist, nämlich vornehmlich eine Breitensportveranstaltung für landschaftsliebte Läufer.
Beim K68 ist ein wahrlich hochkarätiges Feld versammelt, das um 7.00 Uhr im Sportzentrum Davos in Richtung Dischmatal aufbrechen wird. Über vier Pässe und acht Täler hinweg ist ein spannendes Rennen zu erwarten. Vor einem Jahr sah Raphael Spenger noch vor Davos wie der sichere Sieger aus, ehe der Italiener Riccardo Montani ihm mit einem starken Finish den Sieg vor der Nase wegschnappte. Sprenger wusste sich vor drei Wochen bei den Bernina Ultraks in Pontresina mit dem Sieg über die Marathonstrecke für Davos erneut zu empfehlen. Er trifft dabei auch wiederum auf Stephan Wenk und den US-Amerikaner T-Roy Brown, die wegen eines fehlenden Streckenpostens im Vorjahr erhebliche Mehr-Kilometer laufen und eine eher hoffnungslose Aufholjagd starten mussten. Während Brown in Bergün mit der Rhätischen Bahn zurück nach Davos fuhr, lief Stephan Wenk noch auf Rang drei vor. Beide sind übrigens wiederum am Start und werden heuer gewiss mit Argusaugen die Streckenmarkierungen verfolgen. Bernhard Eggenschwiler (Sieger T88/ 2019 und Sechster 2020), der mehrfache LGT-Sieger Shaban Mustafa (Bulgarien), der frühere K68-Sieger Vajin Armstrong (Neuseeland) und der Franzose German Grangier zählen ebenso zum Favoritenkreis. „Geheimfavorit“ dürfte allerdings der in Stockach am Bodensee lebende Benedikt Hoffmann sein, der sich mit seinen Siegen beim Zermatt-Marathon und als K16-Sieger beim Eiger Ultra in Grindelwald am vergangenen Samstag als hervorragend vorbereitet als „late entry“ nun in Davos angemeldet hat.
Bei den Frauen versucht sich die siebenfache Swissalpine-Siegerin Jasmin Nunige nach ihrem frühen Aus im Vorjahr erneut auf der Königsdistanz. Wegen Hüftbeschwerden musste sie das Rennen vorzeitig ebenso aufgeben wie auch die Rennsteig-Ultramarathon-Streckenrekordlerin Daniela Oemus, die ebenfalls neuen Versuch in Davos unternehmen wird. Ihr Versprechen wird heuer die Schweizer Marathonmeisterin 2019 und Vorjahres-K43-Siegerin Daniela Baer wahrmachen – und wird auf der K68-Distanz im Kampf um den Tagessieg eingreifen. Vor drei Wochen wurde sie noch beim Zermatt-Marathon Dritte.
Der Marokkaner Elhousine Elazzaoui belegte vor Wochenfrist zeitgleich mit dem norwegischen Sieger Stian Angermund beim Dolomites Skyrace in Canazei Rang zwei und gilt als Favorit für den K43-Sieg. Bei den Frauen darf man gespannt auf den Auftritt der früheren Marathon-Olympiastarterin Anna Hahner sein, die nach zwei siegreichen Trailstarts beim Kaiserkrone Trail in Scheffau und dem Stubai Ultratrail über jeweils 20 km nun auch auf der Marathondistanz im K43-Wettbewerb überzeugen möchte. Die Neu-Berlinerin hat allerdings mit der Schwedin Ida Nilsson (K78-Siegerin 2018) und der Zermatt-Marathon-Dritten Ivana Iozzola namhafte und erfahrene Konkurrentinnen.
Beim K23-Wettbewerb, der am Samstag um 9.40 Uhr in Klosters über 23,6 km und einer Höhendifferenz von +631 m/-279 m führt, könnte das Ehepaar Gabriel Lombriser und Judith Wyder zum Tagessieg laufen, mit der K23-Vorjahresersten Shelly Schenk und Arnold Aemisegger stehen allerdings auch hier starke Läufer an der Startlinie.