Erich Wenzel verstarb mit 75 Jahren in seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd.
Seinen „aktiven Ruhestand“ konnte Erich Wenzel nur noch kurz genießen, denn knapp eineinhalb Jahre nach seinem Abschied als Cheforganisator des Sparkassen Alb Marathon in Schwäbisch Gmünd verstarb der passionierte Langstreckenläufer mit 75 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Der 29. Alb-Marathon im Jahr 2019 war zugleich auch der letzte unter der Federführung von Erich Wenzel, schon bei der dreißigsten Auflage wollte er als „Genussläufer“bei dem, von ihm 1991 ins Leben gerufenen Ultralauf an den Start gehen. Doch die 30. Auflage musste Corona bedingt abgesagt werden.
Mit Ideen und Beharrlichkeit organisierte Erich Wenzel den Gmünder Volkslauf, der zum Gmünder Stadtlauf wurde, und den Gmünder 12-Stunden-Lauf. Über die Region hinaus bekannt wurde Schwäbisch Gmünd allerdings erst mit dem Alb Marathon, der von 1991 bis 1997 zunächst über 44 km führte und seitdem 50km bei 1070 Höhenmeter lang ist und über die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen geht. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass der Schwäbisch Alb Marathon als „Marke“ in der deutschen und europäischen Landschaftslaufszene einen Spitzenrang einnimmt. Die Ausrichtung der deutschen 50 km-Meisterschaften 2017 ist ein weiterer Beweis für die Wertstellung dieses Ultralaufes, bei dem zuvor schon mehrere Titelrennender Deutschen Ultramarathon-Vereinigung (DUV) integriert waren. Mit begleitende Symposien zu den unterschiedlichsten Themen des Ausdauersports wusste Erich Wenzel mit namhaften Langstrecklern wie Charlotte Teske oder Anja Carlsohn aber auch neben dem reinen sportlichen Ablauf mit zündenden Ideen aufzuwarten.
Als Premierensieger konnten sich 1991 Andrzej Szydeonski und Birgit Lennartz nach 2:54:10 bzw. 3:26:39 in die Geschichtsbücher eintragen, auf der seit 1998 ausgeschriebenen 50 km-Distanz sind der mehrfache Rennsteigmarathon-SiegerChristian Seiler /3:07:25/ 2013) und Dorothea Frey (3:47:45/ 2010) bislang die schnellsten Teilnehmer. Zusammen mit den weiteren Wettbewerben Rechberglauf (25 km) und 10 km waren 2019 über 1200 Läufer am Start, nicht berücksichtigt dabei die Kinder- und Jugendläufe.
Der Schwäbisch Alb Marathon war auch Dank der intensiven Bemühungen von Erich Wenzel Bestandteil der zuletzt sieben Wettbewerbe in fünf Ländern umfassenden Europacup der Ultramarathone, der seit 1992 durchgeführt wurde und aber mangels Interesse 2019 eingestellt wurde. Zuletzt war neben Schwäbisch Gmünd auch der Monschau-Marathon Wertungslauf, zuvor waren mit dem Rennsteiglauf und dem Bieler 100er zwei „Prominente“ schon ausgestiegen.