Favoritensiege für Simone Niggli-Luder und Andy Sutz
Selbst gestandene Langstreckler haben in diesem schneereichen Winter so ihre liebe Mühe, auf die entsprechenden Laufkilometer zu kommen. Es sei denn, man hat das Training etwa nach Kenia, Südafrika, Spanien oder Portugal verlegt. Für die „Daheimgebliebenen“ bleibt natürlich die Alternative mit den Langlaufskiern, dem Mountainbike oder den Tourenskiern. Oder eben „Augen zu und durch“ bei diversen Straßenläufen auf dem Schneeboden oder im Crossgelände. Eine Alternative ist allerdings auch das Schneelaufen. Die Premiere des Snow Run fand nun in Arosa statt. Mit der 15fachen Orientierungslauf- Weltmeisterin Simone Niggli-Luder und dem Duathlon-Europameister Andy Sutz gab es im weltbekannten Skiressort die prominenten Sieger auf der 19,2 km Strecke mit 695 Höhenmetern.
Der Swiss Snow Walk & Run weckte bei OK-Präsident Daniel Durrer gemischte Gefühle. Einerseits sank die Teilnehmerzahl bei der sechsten Durchführung des Walking-Bewerbes mit 935 Gemeldeten erstmals unter die magische 1000er-Grenze. Anderseits konnten die Erwartungen bei der Erstaustragung des Run-Wettbewerbs mit 339 Frauen und Männern (wovon 57 mit den Schneeschuhen unterwegs waren) leicht übertroffen werden. Keine Frage also: Die Integration des Snow Run in den vormaligen Swiss Snow Walking Event hat sich gelohnt. Speziell freute den Organisationschef, dass es, dank der Blockstarts auf den drei Distanzen zu keinerlei gegenseitigen Beeinträchtigungen zwischen Walkern sowie Läufern kam und sich niemand ernsthaft verletzte. Aber auch, dass der Snow Run sowohl bei Spitzen- als auch bei Breitensportlern auf grosse Begeisterung stiess.
„Schwierig, aber wunderschön“Überrascht haben die Asse mit bravourösen Zeiten. Andy Sutz benötigte für die anspruchsvollen 19,2 Kilometer gerade einmal 1:35:43 Stunden. Simone Niggli-Luder bewältigte den Kurs, dessen Kulminationspunkt die auf 2447 Metern gelegene Sattelhütte bildete, in 1:42:11 Stunden, gefolgt von der zweifachen Swiss Alpine-Siegerin und Graubünden-Marathon-Siegerin Jasmin Nunige mit nur 54 Sekunden Rückstand.
„Die Strecke ist sehr schwierig, zum Laufen aber wunderschön“, fasste Andy Sutz – stellvertretend für den Grossteil der Gestarteten seine Eindrücke zusammen. Simone Niggli-Luder ihrerseits schwärmte von der „hervorragenden Streckenpräparation“, der „traumhaften Bergwelt“ und der „perfekten Organisation“. Sie und die übrigen Teilnehmer der Crazy Snow Distance erlebten eine vielseitige Wetterpalette; zwar blieb es während des ganzen Wettkampfes trocken und kühl, je nach Höhenlage wechselten sich aber in rascher Folge Wolken, Nebel und Sonne ab.
„Ein genialer Anlass“„Der Snow Run stellt eine willkommene Abwechslung im Wintertraining dar“, so Jasmin Nunige. Nicht sehr viel Zeit für den Sport bleibt gegenwärtig André Reithebuch, der als amtierender Mister Schweiz manche Termine wahrnehmen muss. Beim Swiss Snow Walk & Run mischte er sich unter die Long-Snow-Distance-Walker. „Das ist ein genialer Anlass“, schwärmte Reithebuch.Einen wesentlichen Beitrag leisteten diesbezüglich die beiden Ostschweizer Guggenmusiken Tüüfner Südwörscht und Schlössli-Gugge, die zudem Simone Niggli-Luder bei deren Zieleinlauf sogar einen besonderen Empfang bereitete. Sie spielte fürs Geburtstagskind „Happy Birthday“. Die Schlössli-Gugge ihrerseits verlieh den Läufern und Walkern, welche die Long (12 Kilometer/310 Höhenmeter) respektive die Crazy Snow Distance (19,2/695) bestritten, zwischen der Tschuggenhütte und der Mittelstation LAW mit der fetzigen Musik einen zusätzlichen Energieschub und liessen gleichzeitig manche Strapazen vergessen.