Gute bilanz der deutschen Läufer: Ulrich Benz Vierter vor Marco Sturm – Stefanie Wiesmair verpasst Rang zwei knapp – LGT-Marathon im Fürstentum Liechtenstein
Die 13. Auflage des LGT-Marathon im Fürstentum Liechtenstein endete im 1599 m hoch gelegenen Malbun mit überlegenen Siegen der Favoriten Patrick Wieser und Jasmin Nunige (beide Schweiz). Für die deutschen Berglaufspezialisten, die bei dieser Veranstaltung im viertkleinsten Staat Europas eine von zwei Qualifikationsrennen für die Berglauf-Langdistanz-Weltmeisterschaften am 8./9. September in Interlaken (Schweiz) durchführten, gab es durch Stefanie Wiesmair (PSV Grün-Weiß Kassel) als Frauendritte die einzige Podestplatzierung, während bei den Männern Ulrich Benz (LG Brandenkopf) und Marco Sturm (LLC Marathon Regensburg) als Viert- und Fünftplatzierte knapp am Podium vorbeischrammten.
„Es lief heute wirklich gut für mich“, gestand Stefanie Wiesmair im Ziel. „Mit Denise Zimmermann habe ich mir das gesamte Rennen ein spannendes Duell geliefert. Am Ende war sie beim Bergablaufen etwas stärker für mich. Ich denke aber, da ist noch etwas mehr drin!“ Die im südhessischen Pfungstadt lebende Langstrecklerin mit Vorliebe für Landschaftsläufe lief ein beherztes Rennen und lag zumeist in der ersten Verfolgerposition hinter der überragenden Vorjahressiegerin und dreifachen Swissalpine-Siegerin Jasmin Nunige, die mit 3:39:28 Stunden weit vor ihren Konkurrentinnen die Strecke mit insgesamt 1870 Höhenmetern von Bendern im Rheintal ins Skigebiet nach Malbun lief. Nach 3:48:09 Stunden erreichte Wiesmair das Ziel, 23 Sekunden letztlich hinter der Zweitplatzierten Denise Zimmermann aus der Schweiz zurück. „An derartige Höhendiffrerenzen muss ich mich allerdings noch gewöhnen“, gestand die 30jährige, die zuletzt als Halbmarathonsiegerin beim Rennsteigmarathon und als deutsche Mannschaftsmeisterin über 10 km und über die Halbmarathonstrecke überzeugen konnte.
Überraschend stark präsentierte sich Lea Bäuscher (TSV Friedberg-Fauerbach) als Vierte nach 3:53:48 Stunden, mit Michaela Schedler und Britta Müller (beide Team Salomon) platzierten sich zudem zwei weitere deutsche Läuferinnen unter den „top ten“.
Bei den Männern dominierte der Schweizer Patrick Wieser zusammen mit dem Ungarn Adam Kovacs die erste Streckenhälfte bis Silum (20 km), ehe sich der Sieger der Jahre 2010 und 2011 mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit absetzen konnte und mit der Endzeit von 3:07:40 Stunden und einem Vorsprung von über fünf Minuten seinen dritten Sieg in Folge erringen konnte. Eng wurde es für den müde wirkenden Kovacs, denn die dahinter um den dritten Podestplatz kämpfenden Deutschen Ulrich Benz und Marco Sturm und der Schweizer Bruno Heuberger machten mächtig Druck. Doch es reichte für den im Oktober 2011 die „Tour de Tirol“ im Kaisergebirge siegenden Adam Kovacs knapp vor dem stark bergablaufenden Heuberger. Deshalb blieben für Ulrich Benz und Marco Sturm „nur“ die Ränge vier und fünf.
„Mit Stefanie Wiesmair, Ulrich Benz und Marco Sturm haben sich drei Athleten für die DLV-Mannschaft bei den Weltmeisterschaften qualifiziert. Die Komplettierung der Mannschaft können wir erst nach dem zweiten Qualirennen beim Zermatt-Marathon vornehmen!“ so Wolfgang Münzel, der Berglaufberater des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Chancen haben aber sicherlich Stefan Hubert (SV Sömmerda) und Martin Schedler (Saarbrücken), die beim LGT-Marathon die Plätze acht und neun belegen konnten. Der lange Zeit auf Position drei laufende Josef Beha (FC Unterkirnach) fiel nach einer Schwächephase bis auf Rang 16 zurück.