Der Swissalpine leistet einmal mehr Pionierarbeit

Das Ende der laufveranstaltungslosen Zeit kündigt sich an: Das hochalpine Gebirgsspektakel in Davos findet unter besonderen Auflagen Ende Juli statt

„Swissalpine, der einzigartige, hochalpine Berglauf“, so steht es in großen Lettern auf der Website der größten Sommer-Berglaufveranstaltung Graubündens, wird am Traditions-Wochenende Ende Juli 2020 in Davos durchgeführt. Natürlich unter Einhaltung der geforderten COVID-19-Schutzmassnahmen, die dadurch zu einschneidenden Veränderungen beim Ablauf der 35. Auflage des legendären hochalpinen Laufspektakels führen werden. Durchgeführt werden dabei die beiden Hauptwettbewerbe K68 und K43, allerdings getrennt an den beiden Veranstaltungstagen 25. Und 26. Juli mit zudem gestaffelten Startfeldern.

Nach vielen Abklärungen, Konzepterarbeitungen und Prüfungen hat das Organisationskomitee nun entschieden, den Trendsetter der alpinen Gebirgsläufe trotz COVID-19 Einschränkungen auch in diesem Jahr auszutragen und wird damit Wegbereiter für zahlreiche in den Folgewochen anstehenden Laufevents sein. „Mit kreativen Ansätzen, Mut, Flexibilität, aber auch der notwendigen Vorsicht möchten wir trotz situationsbedingter Einschränkungen ein einmaliges und unvergessliches Lauf-Erlebnis bieten. Uns ist bewusst, dass wir alle einen speziellen Swissalpine erleben werden und wir auf viele – sonst selbstverständliche und oft auch eine Veranstaltung ausmachende Dinge – verzichten müssen. Dennoch möchten wir den Sportlern die Möglichkeit bieten sich auf den Swissalpine Trails zu messen und ein Stück Normalität wieder einkehren zu lassen. Da die COVID-19 Richtlinien und Lockerungen immer noch angepasst werden, müssen wir uns auch die nächsten Wochen bezüglich der anderen Distanzen noch flexibel halten und Abklärungen treffen. “, erläutert OK-Chef Andrea Tuffli.
Bundesrätliche Grundvoraussetzung für den Swissalpine ist ein Schutzkonzept zur Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. Ein solches hat Swiss Runners als Schweizer Pendant von German Road Races (GRR) in Zusammenarbeit mit Swiss Athletics für Laufveranstaltungen ausgearbeitet. Das Konzept basiert auf der Ausrichtung der COVID-19-Schutzziele, der Nachverfolgung möglicher Infektionsketten sowie der Solidarität und Selbstverantwortung aller Akteure.
Das Wettkampfangebot wird reduziert und auf zwei Tage verteilt. Am Samstag (25. Juli) findet der K68 und am Sonntag (26. Juli) der K43 statt. Die weiteren Kategorien (K23, K10) befinden sich noch in Abklärung, die zunächst ausgeschriebenen Läufe wie auch das Kinderprogramm wurde gestrichen. Um die behördlich verordnete Personenhöchstzahl im Davoser Sportstadion zu gewähren, erfolgt der Start in mehreren Blöcken. Bei der Anmeldung muss jeder Teilnehmer seine erwartende Laufzeit vermerken, damit die Startblöcke nach Stärkeklassen eingeteilt werden können. Das OK geht davon aus, dass bis zur Durchführung des Swissalpine die Landesgrenzen innerhalb des ganzen Schengenraums wieder offen sein werden und folglich aus all diesen Nationen Läufer in Davos antreten können.

„Die Schweiz, Graubünden und Davos leisteten die letzten Wochen Pionierarbeit im Kampf gegen COVID-19. Der Swissalpine steht für Neustart und Aufbruch bei den Laufveranstaltungen“, sagt Tuffli. Weil der Swissalpine Ende Juli voraussichtlich der erste grosse Berglauf in diesem Jahr sein wird, werden die Nachfrage nach Startplätzen (Details auf der Homepage www.swissalpine.ch) sowie das Interesse der Medien groß sein. Der K68 als neuer Königslauf des Swissalpine dürfte auf Anhieb Bekanntheit erlangen. Er führt über vier Pässe, den Panoramatrail und durch acht Täler mit Start und Ziel in Davos. Auf den 67,6 Kilometern gilt es 2606 Höhenmeter zu überwinden.
Ein umfassender Maßnahmenkatalog wird dabei beachtet werden müssen, der von allen Läufern und Helfern ein hohes Maß an Flexibilität und Selbstverantwortung verlangt. Die bereits angemeldeten Läufer haben zunächst für einen kurzen Zeitraum ein Erstvergaberecht auf einen Startplatz, Neu-Anmeldungen können zunächst nur per Warteliste registriert werden.
Die Anzahl der Verpflegungsstellen wird 2020 reduziert sein, sodass nur alle 10 bis 15 km eine Versorgung angeboten wird, eine Eigenverpflegung ist somit angesagt. Aufgrund der Hygiene- und Abstandsverordnungen werden keine Garderoben und Duschen zur Verfügung stehen, die Anzahl der mobilen Toiletten wird allerdings aufgestockt.
Und auch in dieser Hinsicht wird der Swissalpine 2020 anders sein: Auf die begehrten Medaillen und Finisher-Shirts werden die Berg- und Trailläufer diesmal verzichten müssen, stattdessen wird es ein spezielles Davoser Präsent geben.