Europas schönster Halbmarathon feiert Jubiläum mit neuen Streckenrekorden
Pünktlich zum 30. Geburtstag gab es beim wohl schönsten Halbmarathon Europas zwei neue Streckenrekorde. Bei idealen Bedingungen liefen beim Aletsch Halbmarathon mit 1050 Höhenmetern sowohl der Berglauf-Weltmeister Petro Mamu (Eritrea) als auch Sarah Tunstall (Groß-Britannien) neue Bestmarken vor der atemberaubenden Kulisse des mit 23 Kilometern längsten Alpengletschers.
Mit 1:26:36 Stunden deklassierte der Berglaufweltmeister, der in den Sommermonaten im Stubaital lebt, den Aletsch-Seriensieger Cesar Costa um fünf Minuten, obgleich der gebürtige Portugiese mit Wohnort Martigny mit 1:31:21 sogar selbst persönliche Bestzeit lief. Bei optimalen äusseren Bedingungen lief der aus Eritrea stammende Petro Mamu, derzeit wohnhaft in Neustift im Stubaital, mit einer Zeit von 1.26.36.7 einen neuen Rekord auf der Originalstrecke des Aletsch Halbmarathons, nachdem zwei Jahre lang wegen plötzlichen Schneefalls nur „Bettmeralp soft“ gelaufen werden konnte. Der mit großen Ambitionen gestartete Halbmarathonspezialist Keianer Hillary Maiyo kam drei Tage nach dem Darmstädter Stadtlauf als Dritter ins Ziel an der Bergstation der Bettmerhorn-Bergbahn auf 2643 m Höhe, allerdings hatte der Kenianer in diesem eminent schnellen Rennen bereits zehn Minuten Rückstand auf Petro Mamu.
Eine ganze Klasse trennten Sarah Tunstall von Marketa Maly und Betty Chepkwony und den nächsten Plätzen. Die frühere Berglauf-EM-Vierte lief mit 1:47.12 Stunden eine vorzügliche Zeit und lag damit elf Minuten (!) vor der überraschend starken Schweizerin Marketa Maly und der Kenianerin Betty Chepkwony, die mit 2:02:42 bereits über der Zwei-Stunden-Marke blieb.
Mit 2500 Läuferinnen und Läufern gab es eine weitere Höchstmarke und einen nachhaltigen Beleg, dass der Aletsch Halbmarathon ein Hochgenuss für alle Langstreckenläufer mit Berglaufambitionen ist. Auf dieses Teilnehmerlimit ist der attraktive Berglauf auf der Sonnenterasse der Bettmeralp begrenzt, um die hohe Qualität der Veranstaltung nicht zu gefährden. Dies wird auch weiterhin das Ziel sein, bekräftigte der neue OK-Chef Ata Imhof, der sich bei seiner ersten Amtshandlung natürlich über den bemerkenswerten Einstieg freuen durfte, schließlich liefen 2 258 LäuferInnen ins Ziel. Aufgrund der engen Verhältnisse an der Bettmeralp-Bergbahn werden die Läufer in Blockstarts auf die Strecke geführt, die zunächst durch das Dorf, den Bettmersee Richtung Riederalp führt. Ein erster Kulminationspunkt ist Riederfurka, bevor es auf dem traumhaften Gratweg hoch über dem Aletschgletscher in Richtung Bettmerhorn geht. Tausende von Zuschauern und Wanderer waren zudem bei der Jubiläumsausgabe Zeuge eines großen Laufspektakels auf der Sonnenterrasse über dem Rhonetal.